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Kultusministerium entwickelt Konzept für schulische Sozialarbeit als Landesaufgabe – Heiligenstadt: „Wir wollen rund 1000 Schulstandorte mit Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen erreichen“

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt will die schulische Sozialarbeit in Niedersachsen deutlich ausbauen und auch in Landesverantwortung durchführen. Wie die Ministerin (am heutigen) Donnerstag im Niedersächsischen Landtag mitteilte, ist dazu von der Landesregierung ein Gesamtkonzept entwickelt worden, das derzeit Gegenstand von Gesprächen mit den Kommunalen Spitzenverbänden ist. „Durch gesellschaftliche Veränderungen nimmt Schulsozialarbeit für alle Schulformen einen immer größeren Stellenwert ein“, so Ministerin Heiligenstadt. „Diese Landesregierung handelt und nimmt ihre Verantwortung wahr: Wir erkennen schulische Sozialarbeit als Landesaufgabe in Ergänzung zur Jugendhilfe an und stellen sie auf sichere, konzeptionelle Füße. Außerdem wollen wir erstmals seit langem neue, dauerhafte Stellen für schulische Sozialarbeit schaffen. Langfristig soll es auf diese Weise insgesamt rund 1000 Schulstandorte mit Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen im Landesdienst geben.


Das Konzept, dessen Umsetzung zum Schuljahr 2016/2017 starten soll, sieht sowohl die Schaffung zusätzlicher Stellen als auch eine Übernahme von Stellen vor, die bislang durch das sog. Hauptschulprofilierungsprogramm finanziert werden. Bereits jetzt finanziert das Land rund 550 Vollzeitstellen für Sozialpädagoginnen und Sozialpädagoginnen in niedersächsischen Ganztagsschulen, vorwiegend an Haupt- und Oberschulen sowie an berufsbildenden Schulen. „Daran wollen wir mit unserem neuen Konzept anknüpfen und dabei alle Schulformen berücksichtigen“, so Heiligenstadt. „Den ersten Schritt auf dem Weg dorthin haben wir bereits mit den zusätzlichen Stellen vollzogen, die das Land kürzlich an rund 150 Grundschulen mit hohen Flüchtlingszahlen für schulische Sozialarbeit zur Verfügung gestellt hat. Nun geht es Schritt für Schritt weiter.“


Das Gesamtkonzept sieht vor, mit den Mitteln aus dem Hauptschulprofilierungsprogramm (rund 13. Mio. €) sowie mit Mitteln in Höhe von etwa 9,3 Mio. Euro, die der Landtag für 2016 in einem Umfang von 167 Vollzeiteinheiten genehmigt hat, Hauptschulen, Oberschulen, Gesamtschulen sowie einen Teil der Realschulen flächendeckend mit einem ausreichenden Beschäftigungsvolumen für schulische Sozialarbeit ausstatten. Das so genannte Hauptschulprofilierungsprogramm wird finanziell bisher gemeinsam von Land und Kommunen getragen und läuft in diesem Jahr aus.


„Wir werden nun die volle Verantwortung für die Stellen aus dem Hauptschulprofilierungsprogramm übernehmen, sie konzeptionell auf die sozialpädagogische Unterstützung ausrichten und an den Schulen für einen sinnvollen Stellenumfang sorgen“, so Heiligenstadt. „Damit werden die bisher unzureichenden und zeitlich befristeten Stellen im Hauptschulprofilierungsprogramm endlich auf ein vernünftiges Maß angehoben und auch unbefristet eingerichtet.“ Die 167 weiteren Stellen im Landesdienst sollen nach Angaben der Ministerin nach Abschluss der Gespräche mit den Kommunalen Spitzenverbänden für die Schulformen Hauptschule, Oberschule, KGS, IGS sowie für Teile der Realschulen ausgeschrieben werden. Dabei solle die bisherige Beteiligung am Hauptschulprofilierungsprogramm berücksichtigt und das Verfahren mit den betroffenen Schulträgern abstimmt werden, so Heiligenstadt.


Darüber hinaus soll im Rahmen des Konzeptes Ganztagsschulen die Möglichkeit eröffnet werden, aus ihrem Budget für den Ganztagsschulbetrieb Mittel für Schulsozialarbeit einzusetzen. Dieses wird auf freiwilliger Basis möglich sein. Voraussetzung ist eine ausreichende Höhe des Budgets für den Ganztagsschulbetrieb. „Auf diese Weise erhalten auch die im Ganztag stark vertretenen Gymnasien die Möglichkeit, schulische Sozialarbeit stärker zu verankern. Alle Schulformen profitieren also vom Gesamtkonzept. Wir stärken damit das soziale Miteinander an den Schulen, verbessern Entwicklungschancen und unterstützen die Integration von jetzt zu uns kommenden Flüchtlingen. Davon haben alle etwas: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern.“

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Artikel-Informationen

erstellt am:
10.03.2016

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 05 11/1 20-71 48
Fax: 05 11/1 20-74 51

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