Althusmann: „Die virtuelle Schule ist für die Inselschulen ein zukunftsweisendes Projekt“
ESENS. Kultusminister Dr. Bernd Althusmann hat heute in Esens die erste virtuelle Schule Niedersachsens gestartet. Ziel des pädagogischen Modellprojekts ist die Verbesserung des Fachunterrichts auf den weiterführenden Schulen der ostfriesischen Inseln insbesondere in so genannten „Mangelfächern“ wie zum Beispiel Naturwissenschaften. Zugleich dient es der noch besseren Vorbereitung der Inselschülerinnen und -schüler auf den Besuch der gymnasialen Oberstufe auf dem Festland.
„Die virtuelle Schule ist für die Inselschulen ein zukunftsweisendes Projekt“, sagte Dr. Bernd Althusmann bei der Auftaktveranstaltung im Niedersächsischen Internatsgymnasium Esens (NIGE). „Sie trägt dazu bei, den Unterricht für die Schülerinnen und Schüler auf den ostfriesischen Inseln noch weiter zu verbessern. Für die Zukunft kann ich mir weitere Einsatzmöglichkeiten vorstellen, zum Beispiel beim Krankenhausunterricht oder in der Lehrerfortbildung. Das so genannte E-Learning wird künftig einen immer größeren Stellenwert erhalten“, sagte der Kultusminister und betonte: „Die virtuelle Schule ist ein Zusatzangebot zum regulären Unterricht. Für die Schulen auf den ostfriesischen Inseln ist das Modellprojekt ein Gewinn, denn selbstverständlich werden wir alle beteiligten Schulen ebenso gut wie bisher mit den erforderlichen Lehrerstellen ausstatten.“
In dem Modellprojekt kommen moderne Videokonferenz- und Onlinesysteme zum Einsatz, so dass Schülerinnen und Schüler in Klassenräumen der Inselschulen am Unterricht des NIGE teilnehmen können. Die virtuelle Schule wird in enger Kooperation des Kultusministeriums mit dem Verein „n-21: Schulen in Niedersachsen online e.V.“ umgesetzt. Das Projekt läuft zunächst bis Mitte 2015.
„Virtuelle Schule bedeutet gute Unterrichtsqualität unabhängig vom Standort. Dies gelingt durch den Einsatz modernster Medien. Damit leistet das Modellprojekt auch einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Medienkompetenz der beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Lehrkräfte. Dies ist ganz im Sinne unseres Landeskonzepts „Medienkompetenz in Niedersachsen - Meilensteine zum Ziel“. Es ist beeindruckend, wie hier realisiert durch regionale Unternehmen neuste Technik in den Schulalltag eingebunden wird. Alle Beteiligten haben bei der Vorbereitung hervorragende Arbeit geleistet“, sagte Althusmann, der vor Ort an mehreren Unterrichtseinheiten unter anderem in Englisch und den Naturwissenschaften teilnahm.
Künftig soll die virtuelle Schule ausgehend vom NIGE Schritt für Schritt in den Schulalltag der weiterführenden Schulen auf den ostfriesischen Inseln eingebunden werden. Mögliche Einsatzgebiete in naher Zukunft sind Fachunterricht auch für kleine Schülergruppen oder sogar für einzelne Schülerinnen und Schüler zum Beispiel in naturwissenschaftlichen Fächern oder in Fremdsprachen wie etwa Latein. Denkbar ist auch der Einsatz bei der gemeinsamen Vorbereitung auf zentrale Vergleichsarbeiten und landeseinheitliche Abschlussprüfungen sowie bei Elternabenden für Eltern, deren Kinder im Internat des NIGE untergebracht sind.
Rund 150 Schülerinnen und Schüler der sieben weiterführenden Inselschulen werden voraussichtlich vom Unterricht auf gymnasialem Niveau in Mangelfächern profitieren können. Prinzipiell können alle rund 850 Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 5 bis 10 auf den Inseln erreicht werden.
Die Kosten für die Anschubfinanzierung in Höhe von 200.000 Euro trägt das Kultusministerium, darüber hinaus unterstützen Sponsoren das Modellprojekt. Zu den teilnehmenden Schulen zählen neben dem koordinierenden NIGE die Inselschulen auf Baltrum, Borkum, Juist, Langeoog, Norderney, Spiekeroog und Wangerooge. Unter dem Namen „School of Distance Learning“ ist die virtuelle Schule auch im Internet unter www.sdln.de vertreten.
Artikel-Informationen
erstellt am:
22.11.2012
Ansprechpartner/in:
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