Sozialministerin und Kultusminister zeichnen „rauchfreie Schulen“ aus
Gütesiegel und Geldpreise für HRS Bösel, Vinzenzschule Haselünne und Gymnasium Hankensbüttel
Mit einem Gütesiegel "Rauchfreie Schule Niedersachsen" wurden am heutigen Mittwoch (10.12.2003) die Haupt- und Realschule Bösel, die Vinzenz-Hauptschule Haselünne und das Gymnasium Hankensbüttel als Preisträger des Wettbewerbs "8 Schritte zur rauchfreien Schule" von der Niedersächsischen Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, Ursula von der Leyen, und dem Niedersächsischen Kultusminister Bernd Busemann ausgezeichnet. Im Rahmen einer Feierstunde am Rande der Plenumssitzung des Niedersächsischen Landtags überreichten die Minister den Abordnungen der Schulen Urkunden, die zum Führen des neuen Siegels berechtigen. Zusätzlich gab es Geldpreise. Durchgeführt wurde der Wettbewerb von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Niedersachsen der Innungskrankenkassen (IKK). ), der den Wettbewerb auch finanziell unterstützt hatte.
"Tabakrauch ist die häufigste Form von Luftverschmutzung in Innenräumen. Er ist eine potenzielle Ursache von Leistungsminderungen und schwer wiegenden Gesundheitsschäden. Deshalb wäre es am besten, wenn alle Schulen zu rauchfreien Zonen würden ", stellte Kultusminister Busemann fest. Das Problem sei aber per Verbotserlass nicht zu lösen. Vielmehr gelte es, Einsicht durch Aufklärungsarbeit zu schaffen. "Wer nicht raucht, ist stark und widersteht dem Gruppenzwang. Raucher dagegen sind arme Giftschlucker, die sich manipulieren lassen und in die Abhängigkeit einer Droge begeben", umriss Busemann das Ziel einer Umkehrung der immer noch gängigen Heldenklischees aus der Tabakwerbung.
"Die positive Resonanz auf diesen Wettbewerb zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler sich mit dem Thema Rauchen auseinandersetzen. Ich halte es für sinnvoller, einen Wettbewerb auszuschreiben und zum Mitmachen zu motivieren, als einfach nur ein Rauchverbot auszusprechen. Deshalb hoffe ich sehr, dass sich künftig noch mehr Schulen in Niedersachsen am Wettbewerb rauchfreie Schule beteiligen. Wir brauchen starke Kinder, die Nein sagen können, wenn ihnen Zigaretten angeboten werden", erklärte Gesundheitsministerin Ursula von der Leyen.
"Die Grenzen der Finanzierbarkeit unseres Gesundheitssystems sind erreicht. Zukünftig wird von jedem noch mehr Eigenverantwortung im Umgang mit seiner Gesundheit und gesundheitlichen Risiken gefordert werden müssen", betonte Helmut Glenewinkel vom Vorstand des IKK-Landesverbandes Niedersachsen. "Nur wenn wir bereits in den Kindergärten, in Schulen, aber auch in Sportvereinen, Universitäten, Betrieben und anderen Bereichen des alltäglichen Lebens den Präventionsgedanken systematisch verankern und vor allem auch vorleben, können wir einen Beitrag zu mehr Volksgesundheit aber auch zu Einsparungen im Gesundheitssystem leisten. Alle öffentlichen Einrichtungen sollten rauchfrei sein", sagte Glenewinkel. Die Krankenkasse IKK sei bereit, Schulen vor Ort bei der Tabakprävention zu unterstützen.
Über 300 niedersächsische Schulen hätten das von NLS und IKK entwickelte Konzept zur rauchfreien Schule angefordert, weitere 160 Schulen an zwei Fachtagungen teilgenommen, berichtete der Vorstandsvorsitzende der Landesstelle, Wolfgang Bartels. "30 Schulen haben sich am Wettbewerb " 8 Schritte zur rauchfreien Schule beteiligt, davon haben 20 Schulen acht oder mehr von zehn möglichen Punkten erreicht. Damit sie sind auf ihrem Weg zur rauchfreien Schule schon sehr weit gekommen. Sechs Schulen haben alle acht Schritte des Wettbewerbs zurückgelegt und sind vollständig rauchfrei. Die drei Siegerschulen zeigen, dass viel erreicht werden kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen", sagte Bartels.
Als vierten bis sechsten Preis erhielten die IGS Wilhelmshaven, die Schule am Goldbach in Langwedel und die IGS Delmenhorst mit ebenfalls zehn Punkten einen Gutschein über ein Entspannungstraining und dürfen das Gütesiegel "Rauchfreie Schule" führen. Alle Schulen mit neun Punkten erhalten einen Gutschein über 100 Euro von einer Buchhandlung vor Ort. Schulen mit acht Punkten erhalten je acht IKK-Sitzbälle pro Schule.
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erstellt am:
01.03.2010