"Jugend Aktiv“ fördert hochbegabte Schülerinnen und Schüler
Busemann: „Die ganze Breite und Vielfalt der Begabungen berücksichtigen“
"Ohne hochmotivierte, kreative und leistungsstarke Menschen hat eine Gesellschaft keine Zukunft. Deshalb brauchen wir differenzierte, entwicklungsbegünstigende schulische Lernbedingungen auch und gerade für besonders befähigte Kinder und Jugendliche", hob der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute in Hannover hervor. Im Rahmen einer Feierstunde zeichnete er 18 hochbegabte Schülerinnen und Schüler aus. Die angehenden Abiturienten nehmen an der Begabtenförderung des Vereins "Jugend Aktiv" teil, die ihnen den Weg zu einer ihren Neigungen entsprechenden Studien- und Berufswahl ebnen soll. Der Verein betreut bundesweit rund 500 Schülerinnen und Schüler, denen er Abiturientenberatung, Begabtenförderung, Studienplanung, Coaching im Studium, internationale Universitätskontakte oder Stipendienhilfe anbietet.
"Besonders begabte Schüler besitzen zwar meist die Vorausset-zung, jedes Studium erfolgreich abzuschließen. Sie laufen jedoch Gefahr, sich zu verzetteln und im Extremfall bei den Studienabbrechern zu landen", sagte Lothar Mehl, stellvertretender Vorsitzender von "Jugend Aktiv". Die Fördermaßnahmen seines Vereins beinhalten Themen wie Werte, Normen, Chancen sowie Erfolg. Die Bandbreite der Studienmöglichkeiten sei für besonders begabte Abiturienten viel größer als für normal begabte Schüler. Deshalb sei auch das Risiko von Fehlentscheidungen latent vorhanden. Mehl: "Theoretische Intelligenz und Fachkompetenz reichen für die späteren Führungskräfte in der Regel nicht aus. Wir trainieren mit den jungen Leuten bereits frühzeitig eine erforderliche Verhaltenskompetenz."
Kultusminister Bernd Busemann ging in seinem Festvortrag auf die persönlichen Neigungen von jungen Menschen ein: "Wir wissen, dass ihr bester beruflicher Werdegang derjenige ist, der ihre persönlichen Neigungen besonders zur Entfaltung bringt. Ich halte es für eine zentrale Aufgabe des Bildungswesens, diese unterschiedlichen Potenziale besonders zu beachten." Die Landesregierung werde in den kommenden Jahren ihr landesweites Angebot von bislang 205 Schulen in 38 Kooperationsverbünden zur Hochbegabtenförderung flächendeckend ausbauen. "Dabei geht es uns um die gesamte Breite und Vielfalt der Begabungen. Wir werden darauf achten, dass der Blick nicht allein auf den kognitiven Bereich begrenzt wird: Die Förderung von besonderen musikalisch-künstlerischen, sportlichen, kreativen, handwerklich-technischen, und nicht zuletzt auch sozialen Begabungen ist unverzichtbar. Begabungen und Talente, die sich auch in Haupt- und Realschule, im berufsbildenden Bereich oder bei hochbegabten Behinderten erkennen lassen, müssen mit einbezogen werden", machte Busemann deutlich.
Die Feierstunde wurde von der Stiftung NiedersachsenMetall durchgeführt, die am Standort Niedersachsen vor allem mathematische, naturwissenschaftliche, technische sowie wirtschaftliche Aus- und Weiterbildung fördert. Sie will helfen, die notwendigen Bildungsaktivitäten zu sichern. "Dazu zählt auch die besondere Förderung von hochbegabten jungen Menschen", sagte Olaf Brandes, Geschäftsführer der Stiftung NiedersachsenMetall. Es mangele im Bildungssysteme nicht nur an Geld, sondern auch an Wettbewerb, Qualitätskontrollen und Leistungsanreizen. Die Stiftung NiedersachsenMetall unterstützt den Verein "Jugend Aktiv" jährlich mit rund 5000 Euro.
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2010
Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle
Nds. Kultusministerium
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