Erziehung und gesunde Ernährung sind untrennbar
Landesschulbehörde und Deutsche Gesellschaft für Ernährung führten Informationsveranstaltung durch
"Verpflegung in Ganztagsschulen – Anspruch und Wirklichkeit" war das Thema einer Informationsveranstaltung, die die Landesschulbehörde – Zentrale und Abteilung Lüneburg – in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) am Donnerstag, den 17.Februar durchführte. 70 Lehrkräfte, Vertreter von Landkreisen und Elternratsmitglieder nahmen daran in Lüneburg teil.
"Die Verpflegung an Ganztagsschulen soll geeignet sein, die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit zu unterstützen, präventivmedizinische Aspekte zu gewährleisten und im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes sensorische Eindrücke und kulturelle Vielfalt zu ermöglichen", so erläuterte Holger Pfefferle, Referat Gemeinschaftsverpflegung der DGE aus Bonn, die Ziele einer optimalen Verpflegung. Vor- und Nachteile der vier unterschiedlichen Verpflegungssysteme im Mensabetrieb wurden aus der Sicht der DGE gegeneinander abgewogen.
Daniela Hähre, DGE, referierte zu den hygienischen Aspekten bei der Verpflegung, geregelt durch die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV). Sie betonte:"Schulen sollten die entsprechenden Vorschriften sehr ernst nehmen und sich nicht dem Sparzwang angesichts knapper Haushaltskassen unterwerfen. Die Schulleitung steht in der Verantwortung und muss berücksichtigen, dass die LMHV für den Mensabetrieb wie auch für den Schulkiosk gilt. Mit einer Fremdverpachtung dieser Bereiche lässt sich die Verantwortung nicht völlig abgeben. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen entsprechend geschult und Hilfskräfte belehrt werden". Hähre riet den Schulen, sich zur Beratung an die entsprechenden Gesundheitsämter vor Ort zu wenden.
"Zusätzlich zur Gesundheitsverträglichkeit der Ernährung werden in einer vollwertigen Ernährung Umweltverträglichkeit und Sozialverträglichkeit des Ernährungssystems berücksichtigt", erläuterte Jeannette Fischer, Oekotrophologin aus Lüneburg. Sie berichtete über ihre Eltern-Kind AG "Naschen macht froh! Toben macht schlau!" am Gymnasium Johanneum in Lüneburg. Kindern der 5. Klassen wird dort Spaß am Essen und Kochen vermittelt. Eltern werden u.a. in einem gemeinsamen Kochkurs Möglichkeiten und Grenzen der elterlichen Gesundheitserziehung dargestellt.
Jörg Utermöhlen, Umweltberatungslehrkraft der Landesschulbehörde – Abteilung Lüneburg, stellte das Thema "gesunde Ernährung" in den Kontext der am 1. Januar 2005 begonnenen UN-Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung. "In dieser umfassenden Bildungsaufgabe der Schulen erhält die Gesundheitserziehung junger Menschen unter ökonomischen, ökologischen, sozialen und kulturellen Aspekten Gesichtspunkten eine besondere Bedeutung", betonte er.
"Es freut mich, dass wir mit unserer heutigen, sehr gut besuchten Veranstaltung den Beratungsbedarf von Schulen und Schulträgern richtig eingeschätzt haben. Die DGE aus Bonn war dankenswerter Weise bereit, ihren Informationsauftrag vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Gemeinschaftsverpflegung an Ganztagsschulen hier in Lüneburg zu erfüllen", erklärte Utermöhlen zum Abschluss. "Es kam auch zu einem Erfahrungs- und Meinungsaustausch von Lehrkräften und Vertretern der Schulträger. Die konstruktiven Anregungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden wir gerne aufnehmen. Beispielsweise könnte dies eine weitere Veranstaltung an einer Schule sein, die ein gutes Beispiel für die Umsetzung der heute erläuterten Aspekte einer gesunden Mittagsverpflegung darstellt. Die Landesschulbehörde –Zentrale und Abteilung Lüneburg - wird in Kooperation mit fachkompetenten Partnern den Informationsaustausch und die Beratung von Schulen und Schulträgern auch weiterhin fördern."