START-Niedersachsen wächst:
Zweiter START-Stipendiatenjahrgang aufgenommen / Rückblick auf erfolgreiches erstes START-Jahr
19 leistungsstarke und sozial engagierte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund sind heute im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in den Räumen der TUI AG in das START-Stipendienprogramm aufgenommen worden. Die 14 Mädchen und fünf Jungen wurden von neun Projektpartnern, die START in Niedersachsen als gemeinsame Bildungsinitiative anbieten, aus 100 Bewerbern ausgewählt. Die 13 bis 17 Jahre alten Stipendiatinnen und Stipendiaten sind afghanischer, bosnischer, griechischer, irakischer, kasachischer, libanesischer, russischer, serbischer, türkischer und ukrainischer Herkunft und besuchen die Klassen 8 bis 12 in 13 Gymnasien, zwei Realschulen und vier Gesamtschulen. Auf ihrem Weg zum Abitur erhalten die Schülerinnen und Schüler eine finanzielle wie auch eine ideelle Förderung.
Seit seiner Einführung im Januar 2007 hat das START-Programm in Niedersachsen ein erfreuliches Wachstum gezeigt: Mit den 19 neu aufgenommenen Stipendiatinnen und Stipendiaten umfasst das Programm mittlerweile die Förderung von insgesamt 36 Schülerinnen und Schülern. Auch der Kreis der Förderer ist gewachsen. Nach anfänglich sieben Partnern unterstützen das START-Programm inzwischen neun Förderer: die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Klosterkammer Hannover, das Niedersächsische Kultusministerium, die Niedersächsische Sparkassenstiftung, der Sparkassenverband Niedersachsen, die Stiftung Niedersachsen, die TUI Stiftung, die UBS Optimus Foundation Deutschland und die VGH-Stiftung. Die Stiftungen tragen gemeinsam die Finanzierung der Stipendien; das Kultusministerium hat für die Projektbetreuung die Stelle einer Landeskoordinatorin eingerichtet. Das ursprünglich bei 320.000 € liegende Finanzvolumen wurde im zweiten Förderjahr auf rund 500.000 € erhöht.
"Wir wollen in unserem Land die Chancen nutzen, die sich durch die Gemeinschaft mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Sprachen und unterschiedlicher kultureller Erfahrungen ergeben. Erfolgreich in Schule, Ausbildung und Beruf – das sind die besten Voraussetzungen für eine gelingende Integration in unsere Gesellschaft. Wir wollen das positive Gesicht der Zuwanderung zeigen; wir wollen Mut machen", sagte der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann.
"Das erfolgreiche erste START-Jahr in Niedersachsen hat gezeigt: Bildung ist der Schlüssel für eine gelingende Integration von Migrantenkindern in unsere Gesellschaft – eine Gesellschaft, die auf Zu-wanderer angewiesen ist. Die START-Stipendiaten, Jugendliche mit großem Persönlichkeitspotenzial, fungieren als Botschafter und zeigen, dass man es in Deutschland als Zuwanderer zu etwas bringen kann. Diese Jugendlichen wollen wir weiter unterstützen", so Dr. Kenan Önen, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH.
Die an START beteiligten Projektpartner unterstreichen die Relevanz des Stipendienprogramms: "Das erste START-Jahr in Niedersachsen hat uns gezeigt, wie viel Potenzial in unseren Stipendiatinnen und Stipendiaten steckt. Insbesondere Dank der ideellen Förderung haben sich ihre schulischen Leistungen aber auch ihr gesellschaftliches Engagement in unserer Gesellschaft deutlich weiterentwickelt. Wir freuen uns daher sehr, weitere 19 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg unterstützen und begleiten zu können."
Als "Investition in Köpfe" soll START einen Beitrag zu Integration und Toleranz zwischen jungen Menschen in Deutschland leisten. Darüber hinaus hat das Stipendienprogramm zum Ziel, begabten und gesellschaftlich engagierten jungen Menschen mit Migrationshintergrund den Zugang zu höheren Bil-dungsabschlüssen zu erleichtern. So werden die START-Stipendien zunächst für die Dauer eines Jahres gewährt, können aber bei besonders guten Leistungen und anhaltendem gesellschaftlichen Engagement bis zum Erreichen eines höheren Bildungsabschlusses verlängert werden. Diese Ziele haben die ersten beiden START-Stipendiaten, die in diesem Jahr ihr Abitur abgelegt haben, mit Bravour erreicht. Auf ihrem Weg zum Abitur erhalten die jungen Stipendiatinnen und Stipendiaten eine besondere Unterstützung in Form eines PCs mit Internetzugang und monatlich 100 € Bildungsgeld. Den Kern des Stipendiums bilden Beratungsangebote für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung, themenspezifische Seminare, Exkursionen in privatwirtschaftliche Unternehmen und öffentliche Verwaltungseinrichtungen sowie die Vermittlung von Praktika.
Welche Bedeutung diese Förderung hat, erläutert der 17-jährige Abdel-Latif Arouna, der im vergangenen Jahr in das START-Programm in Niedersachsen aufgenommen wurde: "Ich bin sehr glücklich darüber, das Stipendium bekommen zu haben – nicht nur weil ich als Vorbild das Klischee der Gesellschaft von Immigranten abbauen, sondern vor allem, weil ich meine Welt nun aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten kann."
In den einzelnen Bundesländern finden außerdem gesonderte START-Aktivitäten statt. In Niedersachsen zählten dazu bislang Theaterbesuche, ein Computerkurs und Firmenbesichtigungen. Auch für die Neuankömmlinge hält das Programm lehrreiche und spannende Projekte bereit. Geplant sind bereits ein neuer Kurs zum Umgang mit Computersoftware, ein Ausstellungsbesuch und ein Standard-Tanzkurs.
Im START-Programm werden im Schuljahr 2007/2008 rund 500 Schülerinnen und Schüler aus über 60 Herkunftsländern gefördert. Im Jahr 2002 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Hessen ins Leben gerufen, konnte START mittlerweile mit Hilfe von rund 90 Kooperationspartnern in 14 Bundes-ländern aufgebaut werden. Neben Niedersachsen und Hessen gibt es START auch in Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Seit dem Schuljahr 2006/2007 gibt es auch in Wien, Österreich, zehn START-Stipendiaten.
Kontakt: Pressekontakt:
Katja Cullmann für die Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Landeskoordinatorin START-Niedersachsen ICPAHL & GÜTTLER
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Mühleneschweg 8 Gluckstr. 27 H
49090 Osnabrück 60318 Frankfurt a.M.
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E-Mail: Katja.Cullmann@lschb-os.niedersachsen.de E-Mail: S.Guettler@icpahl.de
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2010
Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle
Nds. Kultusministerium
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