„Starke Schulen“ in Niedersachsen:
Schulen aus Syke, Surwold und Hasbergen werden für herausragende Berufsqualifizierung ihrer Schüler ausgezeichnet
Hannover, 28.03.2011. Die GTS 2001 in Syke, die Schule Börgermoor in Surwold und die Schule am Roten Berg in Hasbergen werden heute in Hannover mit einem Landespreis des bundesweiten Schulwettbewerbs „Starke Schule. Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildungsreife führen“ ausgezeichnet. Prämiert wird die herausragende Arbeit, die diese Schulen bei der Vorbereitung ihrer Schülerinnen und Schüler auf die Berufswelt leisten. In Niedersachsen konnten sich alle allgemeinbildenden Schulen bewerben, die zum Hauptschulabschluss, zur Berufsbildungsreife oder zur Berufsreife führen. Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Bundesagentur für Arbeit, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Deutsche Bank Stiftung durchgeführt und ist mit insgesamt 220.000 Euro dotiert.
Bundesweit beteiligten sich über 600 Schulen am aktuellen Wettbewerb, darunter 69 Schulen aus Niedersachsen. Aus den Einsendungen ermittelte eine Jury aus Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft die Landessieger. Gemeinsam mit den Gewinnern der anderen Bundesländer hat die in Niedersachsen erstplatzierte GTS 2001 in Syke nun die Chance auf den Bundessieg. Die bundesweiten Sieger werden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 11. Mai 2011 in Berlin durch Bundespräsident Christian Wulff geehrt.
Jan ter Horst, Abteilungsleiter im Niedersächsischen Kultusministerium, der heute in Niedersachsen die Landespreise überreichte, würdigte das Engagement der Schulen: „Alle hier vertretenen Schulen verstehen es in besonderer Weise, Jugendliche auf das Leben im Beruf und in der Gesellschaft vorzubereiten. Dies wird durch das vorbildliche Engagement der beteiligten Lehr- und Fachkräfte erst ermöglicht. Sie alle haben gemeinsam dazu beigetragen, dass unsere Schülerinnen und Schüler von diesen außergewöhnlichen und bemerkenswerten Konzepten zur Berufsorientierung profitieren können.“
„Die prämierten Schulen haben hervorragende Konzepte entwickelt und umgesetzt, mit denen sie ihre Schülerinnen und Schüler fit für ihren beruflichen und persönlichen Lebensweg machen“, so Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der Hertie-Stiftung, stellvertretend für die Wettbewerbspartner. „Durch den Preis möchten wir auf das Engagement der Schulen aufmerksam machen und einen Austausch der besten Ideen anregen.“
Für den ersten Platz erhält die GTS 2001 in Syke 5.000 Euro. Die Haupt- und Realschule zeichnet sich durch ihr systematisches Förderkonzept und eine soziale Lernatmosphäre aus. Mithilfe eines elektronischen Systems, das beispielsweise Klassenarbeiten erfasst, evaluieren die Lehrer die fachliche Kompetenzentwicklung der einzelnen Schüler und können gezielten Förderunterricht einsetzen, der teilweise sogar als Einzelunterricht oder in Kleingruppen durchgeführt wird. Das Leben in der Schulgemeinschaft wird von allen Schülern mitgestaltet. So verpflichten sich die Kinder und Jugendlichen, jede Woche den Fegedienst, die Pausenaufsicht oder die Essensausgabe am Mittag zu übernehmen. Die GTS 2001 in Syke nimmt an zahlreichen Wettbewerben teil und besonders „Jugend forscht“ ist für die Schüler eine Gelegenheit, ihr Wissen aus dem Chemie- und Physikunterricht praktisch anzuwenden. Auch die Berufsorientierung der Schüler unterstützt die Schule aktiv: Ab dem 7. Schuljahr wird Arbeit-Wirtschaft-Unterricht angeboten und Langzeitpraktika gehören ebenso zum Schulalltag wie die verschiedenen Schülerfirmen, die Kooperation mit einer Berufsbildenden Schule sowie mit zahlreichen Betrieben.
Den mit 3.500 Euro dotierten zweiten Platz erreichte die Schule Börgermoor, Grund- Haupt- und Realschule in Surwold. Sie überzeugte die Jury durch die starke Verknüpfung von Theorie und Praxis innerhalb des Unterrichts sowie die Förderpläne, die für jeden Schüler individuell erstellt und umgesetzt werden. Mit Hilfe dieses Konzepts gelingt es, auch schwierige Kinder und Jugendliche innerhalb kürzester Zeit in die Klassengemeinschaft zu integrieren. In Projekt-AGs wie Musicalaufführungen und der eigenen Gestaltung des Pausenhofs und Schulgartens engagieren die Schüler sich intensiv innerhalb der Schulgemeinschaft. Die Berufsorientierung beginnt bereits ab der fünften Klasse und wird mit Projekten wie dem „Berufswahlnavigator“, der zur Entdeckung persönlicher Stärken und zur Findung des richtiges Berufswegen dient, unterstützt.
Mit dem dritten Platz und 2.000 Euro wurde die Schule am Roten Berg, Haupt- und Realschule in Hasbergen ausgezeichnet. Ziel der Schule ist es, die Schüler in die duale Ausbildung zu bringen. Dies wird mithilfe des Schulprogramms „SARB-Selbständigkeit-Anspruch-Respekt-Bildung“ erreicht. Das Konzept ermöglicht viele Arbeitsgemeinschaften und vor allem das Projekt „AG First Level Support Group“ im Informatikbereich überzeugte die Jury. Um den Schülern die berufliche Orientierung zu erleichtern, werden Leistungsprofile der Schüler angelegt und bei Bedarf mit den Anforderungen der Betriebe abgeglichen. So werden motivierte Schüler optimal unterstützt.
Die ersten Plätze in Niedersachsen belegten:
1. Platz |
5.000 Euro |
GTS 2001 in Syke, Haupt- und Realschule |
2. Platz |
3.500 Euro |
Schule Börgermoor in Surwold, Grund-, Haupt- und Realschule |
3. Platz |
2.000 Euro |
Schule am Roten Berg in Hasbergen, Haupt- und Realschule |
4. Platz |
Hauptschule Bodenwerder |
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5. Platz |
Wilhelm-Busch-Schule Hunteburg in Bohmte/Hunteburg, Grund- und Hauptschule |
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6. Platz |
Haupt- und Realschule Bohmte |
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7. Platz |
Haupt- und Realschule Wiefelstede |
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8. Platz |
Geschwister-Scholl-Schule in Hildesheim, Hauptschule |
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9. Platz |
Hauptschule Wathlingen |
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10. Platz |
HRS Kirchdorf, Haupt- und Realschule |
Die zehn platzierten Schulen werden in das „Starke Schule“-Netzwerk aufgenommen, das ihnen weitere Leistungen bietet. Neben Fortbildungen gehört hierzu auch die Möglichkeit, eine finanzielle Unterstützung für innovative Schulprojekte zu erhalten.
Bei der Bewertung berücksichtigte die Jury die jeweiligen regionalen Rahmenbedingungen wie z.B. das wirtschaftliche und soziale Umfeld. Ausgezeichnet wurden vor allem Schulen, die nachhaltige Schul- und Unterrichtsentwicklung betreiben, die sich in Netzwerke – auch mit außerschulischen Partnern – einbinden und denen es gelingt, auch unterschiedliche Schülergruppen gezielt zu fördern. Ein besonderer Schwerpunkt der Juryentscheidung lag auf der Förderung der Berufsorientierung und der Ausbildungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler.
Pressekontakt:
Carmen Jacobi |
Artikel-Informationen
erstellt am:
28.03.2011
Ansprechpartner/in:
Corinna Fischer
Nds. Kultusministerium
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