Kultusminister startet Projekt "Schule.konfliktfähig"
Vereinbarung zwischen Bezirksregierung Braunschweig und Avacon AG im Niedersächsischen Kultusministerium unterzeichnet
"Schule ist Lernort und Lebensraum zugleich. Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung hat dort keinen Platz. Deshalb sind Konzepte, die auf Konfliktvermittlung setzen, besonders sinnvolle und hilfreiche Ergänzungen des Schullebens", stellte der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heraus. "Schule.konfliktfähig" heißt ein neues Projekt, das mit der Unterstützung des Energieversorgers Avacon AG jetzt im Bezirk Braunschweig anläuft. Mit der Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung wurde es heute im Niedersächsischen Kultusministerium offiziell gestartet. "Dieses gemeinsame Projekt ist ein gutes Beispiel der Partnerschaft zwischen Schulen, Schulbehörden und Wirtschaft, wenn es um die junge Generation geht", lobte der Kultusminister.
Die Konzeption zu "Schule.konfliktfähig" entstand in der Schulabteilung der Bezirksregierung Braunschweig. "Aber erst als wir im Energieversorger Avacon einen Partner aus der Wirtschaft gefunden hatten, gab es für die Umsetzung auch eine gesicherte wirtschaftliche Grundlage", erinnert sich Roland Willems, der Leiter der Schulabteilung der Bezirksregierung Braunschweig. Die Idee von "Schule.konfliktfähig" ist es, an möglichst vielen Schulen Strategien zur Konfliktvermittlung zu etablieren. Dazu wird Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit angeboten, sich zu so genannten Mediatoren ausbilden zu lassen. Zurück an ihrer Schule geben sie ihr Wissen an Schülerinnen und Schüler weiter, die dann als Konfliktlotsen, also als eine Art professioneller Streitschlichter für ein weniger aggressives Klima sorgen sollen. Diese Konfliktlotsen, das haben langjährige Untersuchungen bestätigt, lernen, anderen bei der Konfliktbewältigung zu helfen und vertiefen darüber hinaus auch ihre eigenen sozialen Fähigkeiten. Jede teilnehmende Schule kann zwischen einem und drei Lehrerinnen und Lehrer entsenden, die ihrerseits lediglich vier Wochenenden investieren müssen. Von zertifizierten Mediatoren des Bundesverbandes Mediation werden sie in dieser Zeit zu Konfliktvermittlern weitergebildet. Die Kosten für die Ausbildung trägt der Projektpartner Avacon. "Und das tun wir ausgesprochen gern", so Avacon-Vorstandschef Dr. Klaus-Dieter Maubach. "Wir sehen hierin eine ausgezeichnete Möglichkeit, sehr direkt unsere Verantwortung für die nachwachsende Generation wahrzunehmen." Wie groß der Bedarf ist, zeigt schon die erste Reaktion der Schulen im Bezirk Braunschweig. Gut 200 Lehrerinnen und Lehrer haben sich bereits für die erste Runde beworben. Rund 80 von ihnen kann das Projekt jährlich "bewältigen".
Den fachlichen Auftakt zu "Schule.konfliktfähig" bildet das Forum Mediation, das am morgigen 11. November in Braunschweig stattfindet. Rund 200 Lehrkräfte haben sich dazu angemeldet, um einen Tag lang mit Experten über Strategien und Erfahrungen bei der Gewaltprävention und –mediation an Schulen zu diskutieren.
Avacon-Vorstandschef Dr. Klaus-Dieter Maubach, Kultusminister Bernd Busemann und Roland Willems, Bezirksregierung Braunschweig (v. l.)
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.03.2010
Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle
Nds. Kultusministerium
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