Nds. Kultusministerium Niedersachsen klar Logo

Bronzetafel zum Gedenken an niederländische Opfer in Bergen-Belsen

Staatssekretär Saager: „Erinnerung mit Einsatz für Menschenrechte verbinden“


Zur Erinnerung an die niederländischen Opfer des Konzentrationslagers Bergen-Belsen ist heute eine Bronzetafel auf dem Gelände der Gedenkstätte Bergen-Belsen der Öffentlichkeit übergeben worden. Die Gedenktafel wurde auf Initiative des niederländischen Staates vor der Inschriftenwand errichtet. Mehr als 70 Überlebende aus den Niederlanden nahmen mit ihren Angehörigen an der Gedenkfeier teil. Die Staatssekretärin Clémence Ross-Van Dorp vom niederländischen Ministerium für Volksgesundheit, Wohlfahrt und Sport und Staatssekretär Hartmut Saager vom Niedersächsischen Kultusministerium, das für die Gedenkstätten im Land zuständig ist, legten Kränze nieder und gedachten in Ansprachen der Opfer.

"Die aus den Niederlanden nach Bergen-Belsen deportierten Juden waren die größte Häftlingsgruppe im so genannten Austauschlager Bergen-Belsen. Viele von ihnen kamen hier zu Tode. Dazu gehörten auch zahlreiche deutsche Juden, die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten aus Deutschland geflohen waren und in den Niederlanden Aufnahme gefunden hatten", sagte Saager. Auch die Geschwister Anne und Margot Frank, die wie viele andere noch in den letzten Monaten vor der Befreiung des Lagers nach Bergen-Belsen gebracht wurden, zählten zu den Opfern der Unmenschlichkeit an diesem Ort. Zu gedenken gelte es auch der niederländischen politischen Häftlinge, die wegen ihres Widerstandes gegen die deutsche Besetzung ihrer Heimat verhaftet und deportiert worden waren.

"Die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung muss immer verbunden sein mit der Bereitschaft, sich einzusetzen für Menschenwürde und Menschenrechte, für eine freiheitliche und tolerante Gesellschaft, in der wir verschieden sein dürfen, ohne Angst haben zu müssen, in der wir die Vielfalt von Religionen, Völkern, Kulturen, politischen Überzeugungen und Lebensformen nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung verstehen", betonte Saager. Bergen-Belsen sei einer der Orte, die überdeutlich vor Augen führten, was am Ende eines Weges stehen könne, an dessen Anfang scheinbar harmlose geringschätzige Bemerkungen und alltägliche Diskriminierungen von Minderheiten stehen, mahnte der Staatssekretär.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.03.2010

Ansprechpartner/in:
Stefan Muhle

Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
Schiffgraben 12
30159 Hannover
Tel: 0511 / 120 7145
Fax: 0511 / 120 7451

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln