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Fünf Berufsbildende Schulen produzieren Kekse in einer individuellen Geschenkverpackung und lernen dabei - Projektabschluss an der Adolf-Kolping-Schule Lohne

Kultusministerin Julia Willie Hamburg und Wirtschaftsminister Olaf Lies würdigen schulübergreifendes „Keks 4.0“-Projekt zu vernetzten Unternehmensprozessen



Kultusministerin Julia Willie Hamburg und Wirtschaftsminister Olaf Lies haben heute an der Adolf-Kolping-Schule an der Berufsbildenden Schule II Lohne des Landkreises Vechta die erfolgreiche Zusammenarbeit von fünf berufsbildenden Schulen gewürdigt. Das Projekt Keks 4.0, das durch das Wirtschaftsministerium über das Niedersächsische Kultusministerium mit 1,25 Mio. € gefördert wurde, bereitete Schülerinnen und Schüler an den Schulen über zwei Jahre auf die digitale Arbeitswelt mit Smart Factories vor. Das Projekt startete offiziell im April 2021. Im Frühjahr des vergangenen Jahres war der Förderzeitraum ausgelaufen. An den beteiligten Schulen wurde ein schulübergreifender Industrie-4.0-Prozess entwickelt. Das Endprodukt der entwickelten Produktionskette ist eine gefüllte, personalisierte Keksdose. Anhand des Beispielprodukts wurden vom Bestellvorgang zur Produktion der einzelnen Bestandteile bis zur Verpackung alle wichtigen Schritte eines komplexen modernen Geschäftsprozesses dargestellt. Dabei wurde an den einzelnen Schulen beispielsweise der Bestellvorgang, die digitale Produktionsüberwachung oder die Produktion von individuellen Kunststoffbehältern geplant, erprobt und durchgeführt.

Kultusministerin Julia Willie Hamburg zeigte sich beeindruckt: „Die Idee für das Projekt Keks 4.0 ist bestechend. Anhand eines einfachen Produkts – einer gefüllten und personalisierten Dose Kekse – lernen Schülerinnen und Schüler die Komplexität eines modernen digital-vernetzten Produktionsprozesses kennen. Die Umsetzung erforderte von allen Beteiligten ein hohes Maß an interdisziplinärer Kooperationsbereitschaft, Problemlösungskompetenz und Einsatzbereitschaft. Das Projekt ist damit ein beeindruckendes Beispiel, wie berufliche Bildung heute auf praxisnahe Weise Schülerinnen und Schüler auf die vernetzten Prozesse der Arbeitswelt vorbereiten kann. Ich freue mich, dass Keks 4.0 und die dadurch entstandene Kooperation auch über den Projektzeitraum hinweg bestehen bleiben. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten Schülerinnen und Schüler und Danke an die Lehrkräfte, die sich mit hohem Engagement für dieses Projekt eingesetzt haben.“

Wirtschaftsminister Olaf Lies ergänzt: „Der großartige Erfolg des Projekts Keks 4.0 belegt, dass sich unsere Investitionen in die digitale Berufsausbildung lohnen. Die Förderung der Smart Factories hilft den Auszubildenden, sich besser auf eine digitale Arbeitswelt vorzubereiten, digitale Kompetenzen zu entwickeln und auszubauen. Unsere niedersächsischen Betriebe profitieren damit von einer modernen Ausbildung der nächsten Fachkräftegeneration. Diese Investition ist ein klares Bekenntnis zu einer modernen, praxisnahen und zukunftssicheren Ausbildung – und wir müssen junge Menschen bestmöglich auf die digitale Arbeitswelt vorbereiten. Das praxisnahe, digitale Lernen fördert nachgefragte Kompetenzen und somit die Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Wirtschaft.“


Zum Hintergrund:

Das Projekt „Keks 4.0 – Berufsschulen auf dem Weg zur Smart Factory“ wurde im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung mit der Übergabe der Förderbescheide am 16. April 2021 gestartet. Initiiert wurde das Projekt durch die fünf beteiligten Schulen. Die Schulen sowie Schülerinnen und Schüler waren auf vielfältige Weise an dem Projekt beteiligt.

Die Handelslehranstalten Lohne (HLA), BBS Technik Cloppenburg, BBS Lingen Technik und Gestaltung, Adolf-Kolping-Schule Lohne (AKS), Berufsbildungszentrum BZTG Oldenburg entwickelten in einem offenen Projekt alle notwendigen Produktions-, Steuerungs-, Verpackungs-, Logistik- und Vermarktungsschritte und setzten diese kooperativ und im ständigen interdisziplinären Austausch um. Das Projekt wurde aus Mitteln des Sondervermögens für den Ausbau von hochleistungsfähigen Datenübertragungsnetzen und für Digitalisierungsmaßnahmen finanziert. Insgesamt wurden 1,25 Mio. € über den Projektzeitraum zu Verfügung gestellt. Die Schulträger beteiligten sich jeweils mit einem Eigenanteil von 10 % an dem Projekt. Mit den Projektmitteln wurden Lernwerkstätten eingerichtet sowie Software und Produktionsinfrastruktur beschafft, die auch über den Projektzeitraum hinaus genutzt werden können. Die Anlagen wurden im Unterricht erfolgreich genutzt und in Schülerprojekten weiter optimiert. Im November 2022 wurden im Rahmen einer Projektwoche alle beteiligten Schülergruppen zusammengeschaltet und die Datenübertragung getestet. Daraufhin wurde gemeinsam produziert. Diese Lernortkooperation soll auch über den Projektzeitraum hinaus fortgeführt und im Rahmen des „Keks 4.0“ Konzepts weiterentwickelt werden Dazu gehört auch die Integration von KI-Elementen wie die Fokussierung des didaktischen Ansatzes auf die „21st-Century Skills“, also das Erlernen von möglichst viel Eigen- und Selbstständigkeit in der modernen Arbeitswelt.

Parallel zum eigentlichen Projekt „Keks 4.0“ wurde mit Restmitteln ein Projekt („Kuli 4.0“) mit der Technikakademie Northeim und der BBS Einbeck gestartet. Auch dieses Projekt mit einer Förderung in Höhe von circa 85.000 € verfolgte die Vermittlung von Wirtschaftskompetenzen durch die Vernetzung einer Anlage mit Smart-Factory-Elementen.



Portrait von Julia Willie Hamburg in schwarzer Bluse   Bildrechte: brauers.com

Artikel-Informationen

erstellt am:
06.03.2025

Ansprechpartner/in:
Bela Mittelstädt

Nds. Kultusministerium
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 0511/120-7198

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