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Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust: „Demokratinnen und Demokraten müssen für ihre Werte und gegen Antisemitismus und Rassismus eintreten“


2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 zum 80. Mal. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg sagt dazu: „Die systematische Verfolgung und Vernichtung von Millionen Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung und anderen Gruppen in ganz Europa ist in seiner Grausamkeit und Unvorstellbarkeit einmalig. Das Geschehene darf auch 80 Jahre nach dem Holocaust nicht vergessen werden. Auch dann nicht, wenn die letzten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nicht mehr unter uns sind. Zu dieser Erinnerung mahnt der 27. Januar jedes Jahr. In Niedersachsen wird dieses Jahr auch der 80. Jahrestag der Befreiung der niedersächsischen Lager, allen voran Bergen-Belsen, gedacht. Die Gefahr, diese Gedenktage zu ritualisieren oder das Geschehene zu normalisieren, ist groß. Dem muss jeder Einzelne von uns als Teil der Gesellschaft mit aller Kraft entgegenwirken und zeigen: Nie wieder ist jetzt!

Die Bundesrepublik und ihre demokratischen Institutionen wurden unter dem Eindruck der Verbrechen des Nationalsozialismus und des Holocaust gegründet. Gerade deshalb ist es erschreckend, dass antidemokratische und menschenverachtende sowie antisemitische Einstellungen und demokratiefeindliche Organisationen und Bewegungen in den letzten Jahren Zulauf verzeichnen. Umso bedeutender ist es, dass Demokratinnen und Demokraten entschlossen für ihre Werte und gegen Antisemitismus und Rassismus eintreten. Menschenwürde ist nicht verhandelbar!“

Als gesamtgesellschaftliches Phänomen machen Antisemitismus sowie demokratie- und menschenfeindliche Einstellungen auch vor Schulen nicht Halt. Hiermit im Kontext Schule angemessen umzugehen, ist eine große pädagogische Herausforderung. Gemeinsam mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren arbeitet das Kultusministerium an Konzepten zur antisemitismuskritischen Bildung, die den Schulen, Studienseminaren und Schulbehörden ab Beginn des zweiten Schulhalbjahres zur Verfügung stehen. Das Kultusministerium ergänzt dies durch praxisorientierte Materialien insbesondere für die Grundschulen (Projektträger: TU Braunschweig), aber auch für die weiterführenden Schulen, hier mit besonderem Augenmerk auf den Nahostkonflikt und dessen gesellschaftliche Auswirkungen (Projektträger: Haus der Religionen in Hannover).

„Ganz zentral für die Erinnerungskultur, aber auch die Demokratiebildung sind die niedersächsischen Gedenkstätten, die mit großem Engagement dafür sorgen, dass die Verbrechen des Holocaust nicht in Vergessenheit geraten und wir im Heute Lehren daraus ziehen können“, betont Kultusministerin Hamburg. Mit dem Haushalt 2025 erhält die Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten erneut zusätzliche Mittel im Umfang von rund 2,3 Millionen Euro. Damit werden insbesondere die regionalen Gedenkstätten besonders unterstützt. Sie zeigen eindrücklich vor Ort die Dimension des Verbrechens auch in Niedersachsen auf und ermöglichen Gedenken auch abseits der zentralen Gedenkorte. Für die geplante Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen sind in diesem Jahr 250.000 Euro bereitgestellt worden.

Am heutigen Samstag wird Ministerin Julia Willie Hamburg um 18 Uhr an der Gedenkstunde in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hannover (Haeckelstraße 10, 30173 Hannover) teilnehmen. Dort wird sie auf Einladung des Vorsitzenden der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen neben der Landtagspräsidentin Hanna Naber und Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay für die Landesregierung ein Grußwort sprechen.


Portrait von Julia Willie Hamburg in schwarzer Bluse   Bildrechte: brauers.com

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.01.2025

Ansprechpartner/in:
Bela Mittelstädt

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