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Staatssekretär Marco Hartrich vergibt Schülerfriedenspreis und Zivilcouragepreis 2024: „Engagement der Schülerinnen und Schüler sind leuchtendes Beispiel für die Kraft im gemeinsamen Miteinander“


Staatssekretär Marco Hartrich hat am Vormittag im Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung in Hannover die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Schülerfriedenspreises und des Zivilcouragepreises der Niedersächsischen Landesregierung ausgezeichnet. Unterstützt wurde der Schülerfriedenspreis auch 2024 von der Westermann-Gruppe, die zusätzlich zur Auszeichnung Gutscheine für Bildungsmedien und Sachpreise zur Verfügung stellte.

„Alle Teilnehmenden des diesjährigen Schülerfriedenspreises haben Projekte ins Leben gerufen, die Brücken bauen, Vorurteile abbauen und Gemeinschaft fördern“, betonte Staatssekretär Marco Hartrich. „Die Gewinnerinnen und Gewinner haben sich dabei speziell für Gerechtigkeit, Vielfalt und gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung eingesetzt. Sie zeigen eindrücklich: Jeder Einzelne macht einen Unterschied. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie viel Kraft im gemeinsamen Miteinander in den niedersächsischen Schulen steckt. Den Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich sehr herzlich und bedanke mich für ihr Engagement für eine solidarische und friedliche Gesellschaft. Gerade in Zeiten, in denen wir oft mit Konflikten, Zukunftsängsten und Vorurteilen konfrontiert sind, ist es besonders wichtig, dass wir die Werte der Demokratie, des Friedens und des Miteinanders leben.“

Nicole Bornemann, Geschäftsführerin Westermann Service und Beratung ergänzt: „Die preisgekrönten Schulen werben in diesen schwierigen Zeiten vorbildlich für Verständigung, Toleranz und einen friedlichen Umgang miteinander. Wir freuen uns, dass dieses außergewöhnliche Engagement durch den Schülerfriedenspreis und den Zivilcouragepreis öffentlich gewürdigt und damit sichtbar wird und beteiligen uns deshalb wieder sehr gern an der Auszeichnung.“

Mit dem Niedersächsischen Schülerfriedenspreis werden seit 1993 besondere Leistungen von Schülerinnen und Schülern gewürdigt, die dem friedlichen und solidarischen Zusammenleben von Menschen in einer zunehmend vielfältiger werdenden Gesellschaft dienen. Die zu verleihenden Preise sind mit einer Gesamtsumme in Höhe von 7000 Euro aus den Mitteln der Politischen Bildung dotiert. 2024 wurden insgesamt 47 Projekte eingereicht. Sie kommen aus 7 Grundschulen, 3 Förderschulen, 8 Oberschulen, 7 Haupt- und Realschulen, 3 Gesamtschulen, 11 Gymnasien und 8 berufsbildenden Schulen.

Die Jury bestand aus Akteurinnen und Akteuren aus der politischen und historisch-politischen Bildung, Vertretungen der Gewinnerschulen des Schülerfriedenspreises 2023, besonders engagierten jungen Menschen, Kinder- und Jugendbeteiligungsgremien sowie aus einer Vertretung des Kultusministeriums.

Der Zivilcouragepreis (2000 Euro)

Die Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule Stade II haben den Audioguide „Erinnerung. Jetzt“ entwickelt, um das Bewusstsein für das Leid jüdischer Familien während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Stade von 1933 bis 1945 zu schärfen. Der Audioguide bietet einen historischen Stadtrundgang, der die Zuhörenden von einem Erinnerungsort zum nächsten führt und dabei persönliche und emotionale Einblicke in die Schicksale der Opfer gibt. Die Jury hob die nachhaltige und öffentlichkeitswirksame Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus sowie die eindrucksvolle Umsetzung des Stadtrundgangs als bleibendes Zeichen gegen das Vergessen hervor.

1. Preis (2500 Euro) beim Schülerfriedenspreis

Die Von Sanden Oberschule Lemförde hat mit ihrem Projekt „#VSO ist bunt – Vielfalt leben“ umfassende Aktionen gegen Rassismus und Diskriminierung umgesetzt. Eine Arbeitsgruppe aus Schülerinnen und Schülern organisierte Projekttage und -wochen, in denen die Schulgemeinschaft durch kreative Beiträge wie Videos, Theaterstücke, Poetry Slams, Tänze und Lieder inspiriert wurde. Zudem gestalteten sie Treppenstufen mit Anti-Diskriminierungssprüchen und entwickelten einen Leitfaden zum Umgang mit rassistischen und diskriminierenden Handlungen. Durch Kooperationen mit der Bundestagsabgeordneten Peggy Schierenbeck und dem Verein „Kulturbunt“ erhielt das Projekt viel öffentliche Aufmerksamkeit. Eine geplante Ausbildung zu „Courage Coaches“ soll die erarbeiteten Werte nachhaltig in der Schule verankern. Die Jury lobte besonders die Vielfalt der Aktionen und das große Engagement für gesellschaftliche Themen wie Ausgrenzung und Demokratie.

2. Preis (1500 Euro) beim Schülerfriedenspreis

Die Johann-Peter-Eckermann-Realschule widmete das Schuljahr 2023/2024 dem Motto „Friedensbildung“ und stärkte dabei ihr Selbstverständnis als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Eine Auftaktveranstaltung des Projekts „Frieden gestalten: Ein Schuljahr für Toleranz und Verständigung“ symbolisierte den gemeinsamen Einsatz für Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sammelten Achtklässler Spenden und setzten sich intensiv mit den Themen Krieg und Frieden auseinander. Ergänzt wurde das Jahr durch die Ausstellung „14|18 – mitten in Europa“, die Schüler nicht nur durch Exponate bereicherten, sondern auch als Experten begleiteten. Mit der „Friedenschallenge“ wurde die gesamte Schulgemeinschaft dazu eingeladen, kreative Beiträge für eine friedlichere Zukunft zu gestalten. Die Jury lobte besonders den Aufruf zu Respekt, Toleranz und Vielfalt sowie das Engagement, das weit über die Schule hinausreicht.

3. Preis (1000 Euro) beim Schülerfriedenspreis

Die Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule Lüneburg I haben im Rahmen des Projekts „Schau mal genauer hin…“ eine Ausstellung entwickelt, die sich mit der Frage beschäftigt: „Womit möchtet ihr Frieden schließen?“. Sie thematisierten zentrale Aspekte der mentalen Gesundheit wie Angst, Sucht, Trauma, Verlust, Depression, Erwartungsdruck und Identität. Die Ausstellung bietet Raum für Selbst- und Fremdreflexion, indem sie Erfahrungen mit Ausgrenzung sichtbar macht und die Bedeutung von Verbundenheit betont. Mit großem Einfühlungsvermögen sensibilisierten die Schüler ihre Besucherinnen und Besucher für die Themen Diskriminierung, Gemeinschaft und Respekt. Die Jury würdigte besonders den Mut und die wertschätzende Herangehensweise der Schülerinnen und Schüler sowie ihren Einsatz für Toleranz, Demokratie und Menschenrechte.

Weitere Informationen zum Schülerfriedenspreis finden Sie hier.

Logo Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
29.11.2024

Ansprechpartner/in:
Bela Mittelstädt

Nds. Kultusministerium
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 0511/120-7198

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