„Wem als Kind selbst oft vorgelesen wird, liest selbst mehr.“ Kultusministerin Hamburg unterstützt bundesweiten Vorlesetag und liest Kindern in AWO Kita Kleegrund vor
„Es geht um Teilhabe, um Bildungschancen und damit um Zukunftschancen“, sagt Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg zum heutigen bundesweiten Vorlesetag. Unter dem Motto „Vorlesen schafft Zukunft“ lesen rund um diesen 21. Aktionstag Politikerinnen und Politiker, Schauspieler und andere in Kitas und Schulen vor. Sie wollen damit für eine stärkere Lesekultur schon im frühkindlichen Alter werben.
„Vorlesen schafft Nähe und fördert die Konzentration. Wem als Kind oft vorgelesen wird, liest selbst mehr und hat in der Regel einen größeren Wortschatz. Zugleich regt Lesen die kindliche Fantasie an und öffnet Horizonte für viele Themen und Zusammenhänge. Kinder, die frühzeitig positive Vorleseerfahrungen machen, bekommen in der Regel auch in der Schule und in allen Schulfächern leichter Zugang zu den jeweiligen Themen. Insofern ist das Vorlesen ein wichtiger Baustein für den Bildungserfolg“, erklärt Hamburg weiter.
Die Ministerin hat bereits am gestrigen Donnerstag in der AWO Kindertagesstätte Kleegrund in Garbsen etwa 15 Kindern vorgelesen. Hamburg las aus dem Buch „Im Winterwald“ von Daniela Kulot vor und nahm die Jungen und Mädchen mit in die zauberhafte wie abenteuerliche Welt der Tiere im winterlichen Wald. Das Kinderbuch mit vielen Bildern und Texten handelt von Freundschaft, Zusammenhalt und Solidarität und ist zugleich eine Liebeserklärung an den Winter und die Natur.
Einrichtungsleiterin Vanessa Welch sagte nach dem Lese-Besuch: „Die Kinder bekommen durch das Vorlesen nicht nur die Möglichkeit, ihren Wortschatz zu erweitern, sondern sie erweitern ihr Vorstellungsvermögen, stärken ihre Kreativität und erlangen neues Wissen. Sprache ist für Kinder der Schlüssel zur Welt. Den Kindern werden so auch Wege aufgezeigt, die Welt zu verstehen, sich aktiv einzubringen und sie zu gestalten. Aus diesem Grund freuen wir uns, dass die Kultusministerin Frau Hamburg sich die Zeit genommen hat für eine gemeinsame Reise durch den Winterwald.“
Der Bundesweite Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung und setzt seit 2004 jedes Jahr am dritten Freitag im November ein Zeichen für das Vorlesen. Ziel ist es, Kinder und Erwachsene für das Vorlesen zu begeistern und Menschen für ein freiwilliges Engagement in der Leseförderung zu gewinnen. Mehr Infos dazu gibt es online hier.
Ein paar Fakten zum Hintergrund (Quelle: Initiative „Bundesweiter Vorlesetag“)
- 32,3 Prozent der 1- bis 8-jährigen Kinder in Deutschland wird selten oder nie vorgelesen; Besonders kritisch: In der Zeit vor der Kita und bei Schuleintritt wird selten bis nie vorgelesen.
- Eltern und Erziehungsberechtigte mit formal niedriger Bildung lesen selten oder nie vor – 37 Prozent seltener als einmal pro Woche.
- Eltern, denen früher selbst vorgelesen wurde, lesen ihren eigenen Kindern häufiger vor – unabhängig vom Bildungshintergrund.
- 17 Prozent der Eltern, die selten oder nie vorlesen, können die Lesekompetenz ihrer Kinder nicht einschätzen (Vergleich: 4 Prozent der Eltern, die regelmäßig vorlesen, können es).
Artikel-Informationen
erstellt am:
15.11.2024
Ansprechpartner/in:
Ulrich Schubert
Nds. Kultusministerium
Pressesprecher
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