109 „Internationale Nachhaltigkeitsschulen/Umweltschulen in Europa“ zwischen Stuhr und Holzminden ausgezeichnet
431 Schulen in Niedersachsen haben sich seit 2019 in Unterrichtseinheiten und in mehr als 1000 Projekten in besonderer Weise mit Nachhaltigkeit sowie den Themen Umwelt, Klimaschutz und dem Umgang mit der eigenen Lebensumwelt beschäftigt. Zum Abschluss des Projektzeitraums 2019-2022 sind heute in Hannover 109 teilnehmende Schulen aus dem Bereich des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung Hannover für ihr Engagement als „Internationale Nachhaltigkeitsschule/Umweltschule in Europa“ (INA/USE) ausgezeichnet worden – 14 davon zusätzlich mit einem Eco-School-Zertifikat. Vier Schulen erhielten eine Anerkennungsurkunde für ihr Engagement auf dem Weg zu einer INA/USE-Schule. Im Rahmen einer Feierstunde in der Leonore-Goldschmidt-Schule in Hannover mit Vertretungen fast aller ausgezeichneten Schulen würdigte stellvertretend für das Land Melanie Walter, Leitung Abteilung 4 im Kultusministerium, das Engagement der Schulen.
Seit 1995 gibt es das Projekt und Schulnetzwerk „Internationale Nachhaltigkeitsschule/ Umweltschule in Europa“. Mit mindestens zwei Projekten für mehr Nachhaltigkeit auch im Schulalltag qualifizieren sich teilnehmende Schulen für eine Aufnahme in das Programm. Am Ende einer jeweils dreijährigen Projektphase werden sie ausgezeichnet. Die Themen dabei sind ebenso vielfältig wie die Schullandschaft selbst: Es sind Projekte zu Klimaschutz, zur Förderung von mehr Biodiversität im Schulgarten, aber auch zur Partizipation in der eigenen Schulumgebung dabei. So werden Schulen und Schulgemeinschaften zum Beispiel zu Mitgestaltern im klimafreundlichen Ausbau des Schulweges in Zusammenarbeit mit der Gemeinde vor Ort. Aus einem kleinen Projekt zur Schaffung von mehr Lebensraum für Insekten im Schulgarten entwickeln sich ein Naschgarten inklusive Ernte für die Schulmensa oder eine schuleigene Streuobstwiese mit Ernte und Saftvermarktung durch die nachhaltige Schülerfirma. Ihre Projekte und Partnerschaften präsentieren die jetzt ausgezeichneten Schulen parallel zur Auszeichnungsveranstaltung auf einem „Markt der Möglichkeiten“. Zugleich diskutieren sie in Workshops über bewährte und neue Ansätze als Projektschulen.
„Schulische Bildung heute ist mehr als die Vermittlung von Fachwissen“, sagte Walter in ihrem Grußwort während der Auszeichnung und erklärte weiter: „Ein wesentliches Ziel ist es auch, Schülerinnen und Schüler zu einem selbstbestimmten, mitgestaltenden, verantwortungsbewussten und solidarischen Leben in der globalisierten Gesellschaft zu befähigen. Mit ihren oft sehr kreativen Projekten erfüllen die heute ausgezeichneten Schulen diesen Anspruch in besonderer Weise. Dafür gebührt Ihnen, den engagierten Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern großer Respekt. Sie sind damit auch Impulsgeber für viele andere Schulen, die sich hoffentlich ebenfalls in großer Zahl für die nächste Projektphase anmelden.“
Über die Auszeichnung der Schulen als „INA/USE“-Schulen entscheidet eine Jury. Das Niedersächsische Kultusministerium und das Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz haben die Schirmherrschaft übernommen. Zusätzlich mit der Eco-School-Auszeichnung werden Schulen für ihre Zusammenarbeit und das Engagement mit einem internationalen Partner (schulisch oder außerschulisch) in einem gemeinsamen nachhaltigen Projekt ausgezeichnet. Schulen, die eine Anerkennung erhalten, erfüllen mit ihren Projekten noch nicht alle Kriterien.
Das Projekt und Netzwerk „Internationale Nachhaltigkeitsschule/Umweltschule in Europa“ hat vor zwei Jahren 25-jähriges Jubiläum gefeiert. 1995 startete das Schulnetzwerk mit 22 Schulen in den Regionen Hannover und Braunschweig – damals ausschließlich als „Umweltschulen“. Im aktuellen Projekt-Zyklus von 2019 bis 2022 nahmen 431 niedersächsische Schulen aller Schulformen am Projekt teil. Weltweit gibt es ca. 51.000 Schulen, die sich als „Eco-Schools“ in über 50 Ländern auf diesen Weg gemacht haben. In Deutschland wird das Projekt durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU) getragen.
Ziel des Landes ist es, an niedersächsischen Schulen Bildungsangebote für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) zu implementieren und zu unterstützen. Dafür bedarf es sowohl einer Stärkung von Themen der Nachhaltigkeit in der Schule als auch einer Veränderung von Lern- und Lehrumgebungen.
Das Projekt „Internationale Nachhaltigkeitsschule/Umweltschule in Europa“ bietet ein breites Spektrum an Themenfeldern, aus denen sich jede teilnehmende Schule zwei Bereiche auswählt. Die Themenfelder reichen von „Klimawandel“ über „Fair Trade“ bis hin zu „Demokratiebildung“ oder „Perspektiven für die Zukunft“. Damit erfüllen die Schulen in ersten Schritten die Ansprüche des noch jungen BNE-Erlasses „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an öffentlichen allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen. Zugleich reiht sich dieses Projekt des Kultusministeriums unter Maßnahmen wie der Niedersächsischen Bildungsinitiative „Demokratisch gestalten“ ein, die auf die Weiterentwicklung und -verbreitung von Partizipation und Nachhaltigkeit an niedersächsischen Schulen abzielen.
Ausblick:
Von November 2022 bis zum 31. Januar 2023 können sich Schulen aus Niedersachsen für den neuen Projektzeitraum 2022-2024 registrieren. Anmelden können sich Schulen aller Schulformen (neue und bereits zur INA/USE ausgezeichnete). Weitere Informationen online unter http://ina-use.bip-nds.de /
Die Liste der heute ausgezeichneten Schulen finden Sie hier .Zu, Download
Artikel-Informationen
erstellt am:
28.09.2022
zuletzt aktualisiert am:
29.09.2022
Ansprechpartner/in:
Ulrich Schubert