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Empfehlungen für Lehrkräfte im schulischen Umgang mit dem Thema Krieg auf Bildungsportal veröffentlicht


Der Angriffskrieg der russischen Föderation auf das Nachbarland Ukraine mit seinen verheerenden Folgen verstört und verängstigt auch die Schulgemeinschaften in Niedersachsen. Viele Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte, Schulleitungen und Mitarbeitende sind entsetzt über die brutalen Ereignisse. Schule ist ein zentraler Ort, um aktuelle Geschehnisse in der Klassengemeinschaft oder in Kleingruppen, im Fachunterricht oder in Arbeitsgemeinschaften zu besprechen und zu verarbeiten. Schule erweist sich durch ihre Kommunikationsmöglichkeiten und festen Strukturen einmal mehr als sicherer Hafen und Stabilitätsanker in unsicheren Zeiten.

Dabei sind die Themen Krieg, Gewalt und Vertreibung bei allem pädagogischen Rüstzeug und didaktischer Ausbildung der Lehrkräfte besonders emotional und belastend, so dass das Niedersächsische Kultusministerium (MK) und die Regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) schulpsychologische Hinweise im Umgang mit dieser außergewöhnlichen Krise als unterstützendes Serviceangebot für die Schulen zusammengestellt haben.

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne erklärt: „Ich begrüße und unterstütze es, wenn unsere Lehrkräfte den Krieg in der Ukraine mit ihren Schülerinnen und Schülern erörtern. Unsere Pädagoginnen und Pädagogen wissen, wie wichtig es ist, mit den Kindern und Jugendlichen behutsam und reflektiert über diese schrecklichen Ereignisse zu sprechen. Dabei haben sie alle Freiheiten im Unterricht und außerhalb des Unterrichtes, den aktuellen Angriffskrieg der russischen Föderation auf das Nachbarland Ukraine altersgemäß zu thematisieren. Dabei sollten Gespräche aber auch nicht aufgezwungen werden. Die Lehrkräfte sind die Expertinnen und Experten für ihre Schülerinnen und Schüler und sie wissen am besten, was diese benötigen. Mit den Empfehlungen für Lehrkräfte im schulischen Umgang mit dem Thema Krieg möchten wir unsererseits die Lehrkräfte bei dieser ebenso wichtigen wie anspruchsvollen Aufgabe unterstützen.“

Auf dem Bildungsportal Niedersachsen erhalten Lehrkräfte Hinweise zur Gesprächsführung, zur altersgerechten Ansprache, zu möglichen emotionalen Überforderungen und Medienkonsum. Zudem wird verdeutlicht, dass Kinder und Jugendliche sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben, um die Ereignisse zu verarbeiten.

„Manche möchten selbst aktiv werden und sich engagieren, auf Demos gehen, Spenden sammeln oder eine Solidaritätsveranstaltung organisieren. Andere brauchen Zuhören und Gespräche, möchten über ihre Gefühle und Ängste reden. Es gibt nicht den einen Weg, es gibt viele Möglichkeiten die Situation zu verarbeiten. Wichtig sind Empathie und Authentizität – auch die Lehrkräfte sorgen sich und haben nicht auf alles eine Antwort. Und das ist völlig in Ordnung“, sagt Achim Aschenbach, Dezernatsleiter Schulpsychologie beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Lüneburg. Die niedersächsische Schulpsychologie unterstütze bei Bedarf Schülerinnen und Schüler sowie deren Familien bei der Verarbeitung der Erlebnisse und Nachrichten, Lehrkräfte bei der Thematisierung der Ereignisse in der Schule und Schulleitungen bei der Kommunikation mit der Elternschaft.

Als weiteres Serviceangebot erarbeiten Kultusministerium, die Regionalen Landesämter für Schule und Bildung und das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) gemeinsam schulfachliche Informationen für den Unterrichtseinsatz sowie Hinweise auf die umfangreichen Möglichkeiten von Demokratiebildung und Friedenspädagogik, die ebenfalls zeitnah die Schulen erreichen werden.


Kultusminister Grant Hendrik Tonne   Bildrechte: MK

Kultusminister Grant Hendrik Tonne

Artikel-Informationen

erstellt am:
03.03.2022

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

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