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Gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung im Kampf gegen Antisemitismus gefordert – Hartrich: „Begegnung ist das probateste Mittel, um Vorurteile abzubauen“



Der Staatssekretär im Niedersächsischen Kultusministerium, Marco Hartrich, hat eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung im Kampf gegen Antisemitismus und Antijudaismus gefordert. „Antisemitismus und Antijudaismus werden praktiziert von Menschen, die Jüdinnen und Juden das Recht auf die Teilhabe an unserer Gesellschaft absprechen. Insofern ist der Antisemitismus nicht nur ein Angriff auf unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger – er ist ein Angriff auf uns alle, auf unsere Gesellschaft, auf unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung. Deshalb müssen wir alle als Gesamtgesellschaft konsequent und auf allen Ebenen gegen diese Ausgrenzung und diesen Hass vorgehen“, sagte Hartrich heute in seinem Grußwort auf der Rabbinerordination in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hannover.

Notwendig seien Antisemitismus-Prävention durch Aufklärungsprogramme und Projekte an den Schulen, in sozialen Einrichtungen und der Verwaltung sowie konkrete Maßnahmen zum Schutz jüdischer Einrichtungen. Zudem müssten aber Begegnungsräume für jüdische und nichtjüdische Menschen geöffnet werden. „Martin Buber verdanken wir die Erkenntnis: `Alles wirkliche Leben ist Begegnung´. Begegnung ist das probateste Mittel, um Vorurteile abzubauen“, so Hartrich. Dazu müsse die Gesellschaft ihren Teil beitragen, so wie die jüdischen Gemeinden, Organisationen und Institutionen ebenfalls das Ihre dazu beitragen.

Den jüdischen Gemeinden in Deutschland dankte der Staatssekretär für die große Integrationsleistung von Jüdinnen und Juden aus den ehemaligen Ostblockstaaten nach dem Mauerfall. Die Mitgliederzahl der jüdischen Gemeinden stieg zu Beginn des 21. Jahrhunderts von 30.000 auf 110.000 an. Hartrich: „Nach dem Fall der Mauer sind viele jüdische Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland eingewandert. Die jüdischen Gemeinden haben die Zugewanderten an ihrem Gemeindeleben teilhaben lassen und sie zugleich auf ihrem Weg in die deutsche Gesellschaft begleitet. Die Integration der jüdischen Zuwandererinnen und Zuwanderer ist ihre Erfolgsgeschichte!“

Den neuen Rabbinern wünschte Hartrich „offene Ohren und offene Herzen in den Gemeinden“. Die Rabbinerordination sei ein Zeichen dafür, dass das Judentum in Deutschland weiter aufwachsen könne und werde. Hier sind Menschen, die in den Gemeindedienst eintreten und das Gemeindeleben stärken und leiten wollen. „Ich wünsche Ihnen und uns, dass es Ihnen gelingen möge, Ihre Gemeinden in Kontakt und ins Gespräch mit Gemeinden anderer Religionen zu bringen. Den heute Ordinierten wünsche ich Glück und Segen für ihre Arbeit in den Gemeinden!“


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Artikel-Informationen

erstellt am:
21.11.2022

Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher

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