„Plattdeutsche und Saterfriesische Schule“- Acht weitere Schulen in Niedersachsen ausgezeichnet
Acht weitere Schulen in Niedersachsen dürfen ihr Gebäude künftig mit der Plakette „Plattdeutsche Schule“ bzw. „Saterfriesische Schule“ schmücken. Im Rahmen einer Feierstunde am (heutigen) Freitag im Niedersächsischen Kultusministerium fand die zweite landesweite Titelverleihung statt. Die ausgezeichneten Schulen haben sich nachhaltig und in besonderer Weise nicht nur um die Sprachbegegnung verdient gemacht, im und außerhalb des Unterrichts bemühen sie sich zudem um den Erwerb und die Förderung der niederdeutschen bzw. saterfriesischen Sprache. Die Schulen erhielten die Auszeichnung in Form einer Urkunde und eines Gebäudeschildes - je nach regionaler Variante in typischer Aussprache und Schreibweise:
„Seelterfräiske Skoule“
Marienschule Strücklingen, 26683 Saterland-Strücklingen
„Plattdüütsche School“
Grundschule Nordholz, 27637 Nordholz
Grundschule Lintig, 27624 Lintig
„Plattdüütsk School“
Grundschule Constantia, 26723 Emden
Grundschule Holtermoor, 26842 Ostrhauderfehn
Grundschule Moordorf, 26624 Südbrookmerland
„Plattdüütske School“
Grundschule Wiesmoor-Mitte, 26639 Wiesmoor-Mitte
„Plattdüütsche Schaule“
Grundschule Höner Mark, 49413 Dinklage
Niedersächsische Schulen konnten sich im vergangenen Jahr zum ersten Mal um die Titel bewerben. Landesweit gibt es mit den jetzt ausgezeichneten insgesamt 12 „Plattdeutsche Schulen“ und zwei „Saterfriesische Schulen“.
Die Pflege der beiden Regional- bzw. Minderheitensprachen wird in Niedersachsens Schulen besonders gefördert: Seit dem Schuljahr 2006/2007 ist die Sprachbegegnung mit dem Niederdeutschen für alle Schulen und Schulformen im Primar- und Sekundarbereich I verbindlich, 2011 ist zudem der Erlass „Die Region und ihre Sprache im Unterricht“ in Kraft getreten. Er eröffnet den Schulen auch Möglichkeiten des Spracherwerbs im Pflichtunterricht. Beispielsweise können Schulen danach in ausgewählten Fächern Unterricht auf Plattdeutsch oder Saterfriesisch erteilen. Das Niedersächsische Kultusministerium stellt der Landesschulbehörde zur Förderung der Sprachbegegnung und des Spracherwerbs zudem ein Stundenkontingent von insgesamt 265 Stunden pro Schuljahr zur Verfügung. Beraterinnen und Berater für Niederdeutsch bzw. Saterfriesisch der Niedersächsischen Landesschulbehörde unterstützen die Schulen in ihrem Bemühen, etwa bei der Umsetzung von Projekten oder beim Start neuer Aktivitäten. Die Förderung erfolgt an den Grundschulen im Regelunterricht und im Sekundarbereich darüber hinaus auch im Wahlpflichtunterricht, in Arbeitsgemeinschaften oder in Projekten. Die Schulen nehmen beispielsweise an Lesewettbewerben, Theateraufführungen oder anderen öffentlichen Veranstaltungen teil.
Niederdeutsch und Saterfriesisch wurden in die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen aufgenommen. Als zwei der sogenannten kleinen Sprachen Niedersachsens zählen sie zu den wichtigen Kulturgütern. Plattdeutsch wird nahezu überall in Niedersachsen in unterschiedlichen regionalen und örtlichen Dialekten gesprochen, Saterfriesisch nur in der Gemeinde Saterland im Landkreis Cloppenburg.
Artikel-Informationen
erstellt am:
19.12.2014
Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher
Nds. Kultusministerium
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