Start ins Schuljahr 2017/2018
Das neue Schuljahr 2017/2018 steht in Niedersachsen vor der Tür: Für rund 837.500 Schülerinnen und Schüler an den allgemein bildenden Schulen beginnt am (morgigen) Donnerstag nach den Sommerferien wieder der Unterricht. Am kommenden Sonnabend erleben zudem viele Schulanfängerinnen und Schulanfänger ihre Einschulung: Im 1. Schuljahrgang an Grundschulen und Förderschulen werden rund 71.500 Schülerinnen und Schüler erwartet. Im Vorjahr wurden insgesamt 71.670 Kinder eingeschult. Der bisher in Niedersachsen zu verzeichnende deutliche Schülerrückgang wurde vor allem durch die Flüchtlingszuzüge gebremst: So werden in diesem Schuljahr voraussichtlich insgesamt nur rund 10.000 Schülerinnen und Schüler weniger an den allgemein bildenden Schulen Niedersachsens unterrichtet als im Jahr davor. Die Zahl der Schulanfängerinnen und Schulanfänger bleibt nahezu gleich (-170). Die tatsächlichen Werte können von diesen Prognosewerten abweichen, die genauen Zahlen werden in der jährlichen Schulstatistik am 17.08.2017 erhoben.
Kultusministerin Frauke Heiligenstadt wünscht allen einen guten Start ins neue Schuljahr: „Nach den Sommerferien geht es mit neuer Kraft in den Unterricht. Unsere niedersächsischen Lehrkräfte, die Niedersächsische Landesschulbehörde und das Niedersächsische Kultusministerium haben das neue Schuljahr gut vorbereitet. Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern, dass sie mit Freude in die Schule zurückkehren und ihre selbst gesetzten Ziele erreichen. Für die Erstklässlerinnen und Erstklässler beginnt jetzt die aufregende Schulzeit. Ihnen wünsche ich viel Spaß beim Lernen und Erfolg auf ihrem Weg.“
Erneut hat das Land Niedersachsen in großem Umfang Lehrkräfte eingestellt. „Rund 1.550 Lehrkräfte können wir neu an unseren öffentlichen allgemein bildenden Schulen begrüßen, davon 165 als Quereinsteiger.“ Ausgeschrieben waren rund 1.800 Stellen.
Nach derzeitigen Prognosen liegt die landesweit durchschnittliche Unterrichtsversorgung der öffentlichen allgemein bildenden Schulen in diesem Schuljahr voraussichtlich bei dem Prognosewert des Schuljahres 2016/2017 von rund 98 %. „Wir tun alles, um so viele Lehrkräfte wie möglich einzustellen. Auch der Aktionsplan zur Lehrkräfte-gewinnung wirkt und wird fortgesetzt. Die Perspektive ist positiv. So werden zum Beispiel alleine im Jahr 2018 voraussichtlich über 1.000 Referendarinnen und Referendare erfolgreich den Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Grundschulen und das Lehramt an Haupt- und Realschulen abgeschlossen haben und stehen damit als potenzielle Lehrkräfte bereit“, so Heiligenstadt. Der Pflichtunterricht ist auf jeden Fall gesichert: So kann landesweit der Pflichtunterricht bereits bei einem Versorgungswert von rund 80 % sichergestellt werden. Die Zusatzbedarfe liegen bei rund 17 %, Poolstunden bei rund 3 %. Heiligenstadt: „Dennoch bleibt es das klare Ziel, die 100 % bei der Unterrichtsversorgung zu erreichen.“
Zum Schuljahr 2017/2018 gehen in Schöppenstedt, Achim, Seelze, Apen und Dissen fünf neue Integrierte Gesamtschulen an den Start. Insgesamt erhöht sich damit die Zahl auf 131 öffentliche Gesamtschulen in Niedersachsen: 95 öffentliche IGS und 36 öffentliche KGS. Die neuen IGS werden aufsteigend, beginnend mit dem 5. Schuljahrgang im Schuljahr 2017/2018, eingerichtet. Zudem werden sieben IGS um einen Sekundarbereich II erweitert (Bovenden, Leonardo da Vinci Wolfsburg, Winsen-Roydorf, Buxtehude, Hameln, Melle, Krummhörn Pewsum).
An drei niedersächsischen Standorten (Northeim und zwei in Garbsen, Region Hannover) werden neue Oberschulen errichtet bzw. bestehende Schulen zu Oberschulen umgewandelt, damit gibt es dann landesweit 259 öffentliche Oberschulen.
Insgesamt beläuft sich die Zahl der öffentlichen Schulen in Niedersachsen im Schuljahr 2017/2018 auf rund 2.775 öffentliche Schulen: Rund 2.640 öffentliche allgemein bildende Schulen und etwa 135 öffentliche berufsbildende Schulen.
Die Zahl der Ganztagsschulen bzw. Schulen mit Ganztagsschulzweigen erhöht sich um 74 und steigt damit auf insgesamt rund 1.800. Somit sind dann rund 70 Prozent der öffentlichen allgemein bildenden Schulen Ganztagsschulen bzw. führen einen Schulzweig mit Ganztagsangebot.
Die inklusive Schule wird aufsteigend erweitert. Im vergangenen Schuljahr 2016/2017 galt das Elternwahlrecht für die Schuljahrgänge 1 bis 8. Im Schuljahr 2017/2018 kommt der Schuljahrgang 9 hinzu. In diesen Schuljahrgängen haben Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf einen Rechtsanspruch auf entsprechende Förderung in der inklusiven Schule. Zur Unterstützung der Lehrkräfte an den inklusiven Schulen hat das Niedersächsische Kultusministerium 650 Stellen für zusätzliche pädagogische Fachkräfte geschaffen. Außerdem wird der Ausbau der regionalen Inklusionszentren beschleunigt: Bis 2019 sollen flächendeckend Regionale Beratungs- und Unterstützungszentren Inklusive Schule (RZI) in allen Landkreisen und kreisfreien Städten Niedersachsens realisiert werden. Aktuelle Informationen zur Inklusiven Schule gibt es auf den Internetseiten des Niedersächsischen Kultusministeriums und in der Neuauflage des Faltblattes „Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Inklusiven Schule“ nachzulesen.
Erprobungsphase Werte und Normen in der Grundschule: Das Fach Werte und Normen wird in Niedersachsen bislang nur in den Klassen 5 -13 unterrichtet. Aufgrund der zunehmenden religiösen Vielfalt sowie der abnehmenden konfessionellen Bindung vieler Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern wird im kommenden Schuljahr eine Erprobungsphase zur möglichen Einführung des Fachs Werte und Normen an Grundschulen starten. Damit ist Niedersachsen eines der wenigen Bundesländer, in denen eine Alternative zum Religionsunterricht angeboten wird.
Folgende Grundschulen nehmen an der Erprobungsphase Werte und Normen teil:
• GS Sulingen
• GS Neuhof, Hildesheim
• GS Bad Sachsa
• GS An der Schunter, Süpplingen
• GS Am Stöckener Bach, Hannover
• GS Deckbergen, Rinteln
• GS Elze
• GS Sassenburgschule
• GS Schillerschule, Goslar
Artikel-Informationen
erstellt am:
02.08.2017
Ansprechpartner/in:
Sebastian Schumacher
Nds. Kultusministerium
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