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Statement von Niedersachsens Kultusministerin Hamburg zur Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung von Bergen-Belsen


Vor 80 Jahren, am 15. April 1945, wurde das Konzentrationslager Bergen-Belsen und die Überlebenden von britischen Truppen befreit. Mindestens 52.000 Kinder, Frauen und Männer kamen hier als KZ-Häftlinge zwischen 1943 und 1945 ums Leben. Rund 120.000 Menschen wurden unter der NS-Herrschaft in die Lüneburger Heide deportiert. Im Kriegsgefangenenlager Bergen-Belsen starben von 1940 bis 1945 mindestens 19.500 Menschen.

Zum 80. Jahrestag der Befreiung sagte Julia Willie Hamburg, Niedersachsens Kultusministerin und Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten:

„Jeder Besuch in Bergen-Belsen bewegt mich zutiefst und versetzt mich in Schrecken und tiefe Trauer. Die Gedenkstätte Bergen-Belsen zeigt den dunkelsten Teil deutscher Geschichte und sorgt immer wieder für Trauer und Ratlosigkeit. Es ist beschämend, dass menschenfeindliche Einstellungen und lauter werdender Antisemitismus wieder gesellschaftlichen Rückhalt finden. Die Zahl der Überlebenden und Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nimmt heute 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen stetig ab. Umso größer ist unsere Verantwortung, die Losung „Nie wieder!“ mit Leben zu füllen. Menschenfeindliche Einstellung, Demokratieverachtung und Gewalt nehmen in der Gesellschaft zu. Jeder Einzelne ist gefordert, dass sich dieses düstere deutsche Kapitel nicht wiederholen kann, und dass die Erinnerung an die Schrecken von Holocaust, Shoa und Gewaltherrschaft des NS nicht vergessen werden.

Ich bin den Veranstaltenden der diesjährigen Gedenkfeier sehr dankbar, dass sie den Überlebenden den Raum geben, von ihren Erfahrungen und ihrem Leid zu berichten. Ministerpräsident Weil, der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen KdÖR und die Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten haben zu Recht die mehr als 50 teilnehmenden Überlebenden ins Zentrum der Gedenkfeier gerückt. Dass diese trotz ihres hohen Alters, so zahlreich an den Ort des Verbrechens zurückkehren, um zu gedenken und zu erinnern, ist ein bedeutendes Zeichen.

Die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, die Kapitulation des NS-Regimes mahnen die Erinnerungskultur der Zukunft zu gestalten und demokratische Werte und Menschenwürde jeden Tag aktiv zu verteidigen. Gedenkstätten erfüllen in vielfacher Hinsicht eine gesellschaftlich wertvolle Aufgabe. Sie machen Geschichte erlebbar, stehen für Haltung und Werte und sind damit ein wesentlicher Baustein von Bildungsarbeit und der Festigung demokratischer Werte.“

Am Sonntag wird Ministerin Julia Willie Hamburg neben Ministerpräsident Stephan Weil sowie weiteren Mitgliedern der Landesregierung an der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen teilnehmen. Als niedersächsische Kultusministerin ist Hamburg auch für die Gedenkstättenarbeit und (staatliche) Angelegenheiten der Kirchen und Religionsgemeinschaften in Niedersachsen zuständig.


Portrait von Julia Willie Hamburg in schwarzer Bluse   Bildrechte: brauers.com

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.04.2025

Ansprechpartner/in:
Bela Mittelstädt

Nds. Kultusministerium
Hans-Böckler-Allee 5
30173 Hannover
Tel: 0511/120-7198

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