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Ernährungsbildung

Ernährungsbildung als wesentlicher Bestandteil einer umfassenden Gesundheitsbildung ist eine Aufgabe, deren Gelingen oder Nicht-Gelingen unmittelbare Folgen für die zukünftige individuelle Entwicklung als auch auf gesellschaftliche Verhaltensmuster haben wird. Die frühzeitige Vermittlung ernährungsbezogener Themen in theoretischer und anwendungsbezogener Form mit darauf aufbauenden schulstufengemäßen Erweiterungen hat sich als besonders nachhaltig erwiesen.

Themenbereiche, die direkt oder indirekt mit der Ernährung des Menschen verbunden sind, ziehen sich durch die Curricula aller Jahrgangsstufen und Schularten. Im Bildungsauftrag des Niedersächsischen Schulgesetzes (§ 2) heißt es zudem: „Schülerinnen und Schüler sollen fähig werden, … für die Erhaltung der Umwelt Verantwortung zu tragen und gesundheitsbewusst zu leben.“

Vermittelt werden sollten folgende Kompetenzen:

  • Sachkompetenz (Nahrungsmittelkunde, Nahrungspyramide, Nahrungslagerung und -zubereitung, Hygiene, Preisgestaltung, Flüssigkeitsbedarf)
  • Esskultur (Essverhalten, Tischsitten, Tabuspeisen, Feste, Dekoration)
  • Genuss beim Essen, Geschmacksschulung
  • Grundlagen der Nahrungsmittelverarbeitung (Kochschulung), Service (Servieren)
  • Sozialkompetenz (Rücksichtnahme, Kommunikation, Vorbild)
  • Partizipation (Mitbestimmung beim Einkauf, Speiseplan, Mensagestaltung)
  • Sprachschatz rund ums Essen, Rechnen mit Beispielen aus dem Bereich Ernährung usw.

Um Kinder bereits in jungen Jahren an gesunde Ernährung heranzuführen, ermöglichen viele Grundschulen den 3. Schuljahrgängen (z. T. mit Hilfe der LandFrauenverbände), den sogenannten „Ernährungsführerschein“ zu erwerben. Hier werden in kindgerechter Form Theorie und Praxis der Nahrungszubereitung eingeübt. Die Übernahme von Verantwortung für den eigenen Körper wird dabei zunehmend vermittelt und gestärkt. Es gibt auch Materialien zur Ernährungsbildung für die Jahrgangsstufen 5 und 6 „SchmExperten“. Für die Jahrgangsstufen 7 und 8 gibt es SchmExperten in der Lernküche.
Die gleiche Intention verfolgt auch das vom Land Niedersachsen durch ein Bündnis geförderte Programm Klasse2000, das durch alle vier Grundschuljahrgänge das Ernährungsthema in wechselnden Zusammenhängen aufgreift.

Schülerfirmen und Schülergenossenschaften arbeiten in allen Schularten u. a. auch im Bereich Ernährung. Besonders gefördert wird durch das Niedersächsische Kultusministerium dabei der Aufbau Nachhaltiger Schülerfirmen. Unter dem Stichwort „Transparenz schaffen“ wird im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung auch der Weg vom Erzeuger bis zum Konsumenten z. T. durch außerschulische Lernorte erfahrbar gemacht. Nicht zuletzt gibt es einige Schulen mit eigenem Schulgarten, in dem Kräuter und Obst für den eigenen Bedarf an der Schule gezogen und angebaut werden.

Schulen auf EssKurs unterstützt Schulen ein Jahr lang, bei der Optimierung der Mittagsverpflegung. Werden die selbst gesteckten Ziele erreicht, bekommt die Schule einen Auszeichnungsstern.


Weitere Anregungen zur Unterrichtsgestaltung z.B. auch zum Themenfeld Ernährung und Verbraucherschutz finden sich auf den Seiten des ais "Bildung und Schule".


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