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Bildung in der digitalen Welt

Ziele des Landes Niedersachsen


Medien nehmen einen immer größeren Raum in unserem Alltag ein: Recherchieren, kommunizieren, konsumieren und produzieren von Medieninhalten sind Dinge, mit denen sich auch Kinder und Jugendliche häufig beschäftigen. In der Verantwortung für alle niedersächsischen Kinder und Jugendlichen legt das Kultusministerium deshalb einen Schwerpunkt auf „Bildung in der digitalen Welt“.

Das Lernen mit und über Medien in der Schule ermöglicht Kindern und Jugendlichen u.a.

- einen individuellen und kreativen Zugang zu Informationen und deren Verarbeitung

- vielfältige Möglichkeiten zur Kommunikation und Kooperation

- Anleitungen um mit Medien zu produzieren statt nur zu konsumieren.

Im Rahmen des Bildungsauftrags leistet Schule aber noch mehr: Sie vermittelt Schülerinnen und Schülern die Chancen, aber auch die Risiken digitaler Medien und ermöglicht ihnen durch einen kritischen und bewussten Umgang mit Medien die Teilhabe an einer von zunehmender Digitalisierung geprägten Gesellschaft. Dies ist auch ihr ureigener Auftrag!

Es geht um Inhalte:

Im Jahr 2016 wurde von der Landesregierung das Konzept „Medienkompetenz in Niedersachsen – Ziellinie 2025“ beschlossen. In diesem Konzept sind Maßnahmen und Ziele formuliert, die das Lernen im digitalen Wandel von der frühkindlichen über die schulische Bildung bis hin zur Hochschulbildung und Erwachsenenbildung umfassen. 2020 ziehen wir Resümee und schreiben das Konzept für die nächsten fünf Jahre fort.

Verantwortlich für das Konzept ist das Netzwerk Medienkompetenz, in dem alle wesentlichen Akteurinnen und Akteure der Medienbildung auf Landesebene unter dem Dach der Staatskanzlei vertreten sind. Hier finden sich nicht nur schulisch orientierte, sondern auch außerschulische Fachleute, so dass der sehr wichtige Austausch und die Vernetzung dieser Bereiche gewährleistet sind.

Für alle Bundesländer übergreifend kam eine weitere tragende Säule der Medienbildung hinzu, die Strategie der KMK „Bildung in der digitalen Welt“, die im Dezember 2016 beschlossen wurde. Mit ihr haben die Länder ein gemeinsames Konzept auf den Weg gebracht, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene fit gemacht werden sollen für eine Gesellschaft, die in allen Lebens- und Arbeitsbereichen vom rasanten digitalen Wandel geprägt ist.

Die eben genannte KMK-Strategie zur „Bildung in der digitalen Welt“ formuliert sechs Kompetenzbereiche, die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen und Schulformen in unterschiedlichen Niveaustufen erwerben sollten. Dazu gehören z. B. das Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren von Informationen, das Kommunizieren und Kooperieren, das Produzieren und Präsentieren, aber auch das Schützen und sichere Agieren im Netz, also das Kennen und Einschätzen von Risiken und Gefahren sowie der sensible Umgang mit persönlichen Daten.

Diese Kompetenzbereiche finden sich auch im Orientierungsrahmen Medienbildung in der allgemein bildenden Schule wieder, der im Februar 2020 veröffentlicht wurde. Dieser Orientierungsrahmen soll zum einen die Curriculum-Kommissionen dabei unterstützen, Medienbildung in den Lehrplänen aller Schulformen und Fächer fest zu verankern; er soll aber auch Schulleitungen und Lehrkräften helfen, schuleigene Medienbildungskonzepte zu entwickeln und gemeinsam mit dem jeweiligen Träger darauf aufbauende Medienentwicklungspläne zu erstellen.

Um all diese Anforderungen zu erfüllen, nehmen zurzeit jährlich rund 20.000 Lehrkräfte und Multiplikatoren aller Schulformen an Qualifizierungsmaßnahmen des NLQ zur Medienbildung teil, Tendenz steigend. Mit der Medienberatung Niedersachsen stehen aktuell rund 80 medienpädagogische Beraterinnen und Berater den Schulen vor Ort zur Verfügung um diesen Prozess der Entwicklung von Medienkompetenzen zu begleiten. Um Schulen in der Zeit der Corona-bedingten (Teil-) Schulschließungen zu unterstützen, wurden kurzfristig viele Präsenz-Veranstaltungen in Online-Fortbildungs-Formate transformiert. Auch länderübergreifend wird sich Niedersachsen einbringen, um neue Fortbildungsformate wie Online-Kurse und Blended-Learning-Angebote zu entwickeln. Eine weitere Intensivierung der Lehreraus- und -fortbildung zum Thema Lernen in der digitalen Welt in Niedersachsen wird vorbereitet, damit der Ausbau der IT-Infrastruktur auch bei unseren Schülerinnen und Schülern als Medienbildung ankommt.



Links zur Bildung in der digitalen Welt Masterplan Digitalisierung Medienkompetenz Niedersachsen KMK-Strategie digitale Welt DigitalPakt Schule NLQ - Schulische Qualitätsentwicklung Landesinitiative n-21 Niedersächsische Bildungscloud Niedersächsischer Bildungsserver Referenzschulnetzwerk Netz-21 Medienberatung Niedersachsen Kultusministerium Niedersachsen

Es geht um digitale Infrastruktur:

Um alle inhaltlichen Maßnahmen und Vorhaben umzusetzen, braucht es eine entsprechende technische Ausstattung an den Schulen. So bedarf es einer angemessenen Netzanbindung und einer vernünftigen Netz-Infrastruktur an Schulen, um digitale Medien in Lernprozesse einzubeziehen.

Zwei große Vorhaben werden jetzt und in naher Zukunft dafür sorgen, dass Niedersachsen hier ein bedeutendes Stück vorankommen wird:

Das ist zum einen der Masterplan Digitalisierung des Landes und zum anderen der DigitalpaktSchule des Bundes und der Länder.

Im Masterplan Digitalisierung sind für den Bereich Schule umfangreiche Investitionsvorhaben benannt. Konkret sollen alle Schulen bis zum Schuljahr 2021/22 mit Glasfaser-Gigabit-Internet-Anschluss ausgestattet werden. Darüber hinaus sollen bessere Rahmenbedingungen für die schulische Arbeit mit digitalen Medien geschaffen und zukunftsweisende Projekte zum Lernen im digitalen Wandel gefördert werden.

Hinsichtlich der Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten setzt das Land Niedersachsen auf die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit eltern- bzw. nutzerfinanzierten, persönlichen Endgeräten (Get your own device). Dabei muss nicht jede Schule das Rad neu erfinden. Auf dem Niedersächsischen Bildungsserver finden sich Good-Practice-Beispiele niedersächsischer Schulen, wie eine Ausstattung mit mobilen Endgeräten gelingen kann.

Um den Schulen das Lernen und Arbeiten mit den dann vorhandenen persönlichen digitalen Endgeräten zu erleichtern, pilotiert die Landesinitiative n-21 in Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut in Potsdam die niedersächsische Bildungscloud. In der Zeit der Corona-bedingten (Teil-)Schulschließungen wurde die Niedersächsische Bildungscloud kurzfristige für alle interessierten Schulen geöffnet. Danach haben sich rund 1.600 Schulen für die Nutzung der NBC registrieren lassen. Die Niedersächsische Bildungscloud wird als kollaborative digitale Lern- und Arbeitsumgebung entscheidende Voraussetzungen schaffen, die zum Lernen in der digitalen Welt notwen­dig sind.

Neben den genannten Maßnahmen aus dem Masterplan wird der Digitalpakt die Schulen in ihrer Ausstattung ein gewaltiges Stück voranbringen. Für das Land und die niedersächsischen Schulträger werden über 520 Mio. € an zusätzlichen Mitteln für die Digitalisierung der Schulen bereitgestellt. Im Mittelpunkt des DigitalPakts steht die Förderung der digitalen Infrastruktur. Dies kann z. B. die WLAN-Ausleuchtung der Schule sein oder aber auch die Installation von Anzeige- und Interaktionsgeräten wie z. B. Beamer oder interaktive Whiteboards. Auch Server- und andere Infrastrukturinvestitionen können über den Digitalpakt gefördert werden, wenn Schulen und kommunale Träger dies gemeinsam beantragen.

Bedingt durch die Corona-Pandemie ist der DigitalPakt Schule durch mittlerweile zwei Zusatzprogramme erweitert worden. Zum einen ist durch das Sofortausstattungsprogramm die Möglichkeit geschaffen worden, dass Schulträger vereinfacht auch mobile Endgeräte beschaffen können, damit Schulen diese als Leihgeräte den Schülerinnen und Schülern mit Bedarf zur Verfügung stellen können. Dieses Sonderprogramm bedeutet für Niedersachsen ein zusätzliches Budget von rund 47 Millionen Euro, das um 4,7 Mio. Euro des Landes als Eigenanteil aufgestockt wird. Darüber hinaus stellt das Land den Schulträgern 2020 einmalig 11 Mio. Euro zusätzlich für Systembetreuung zur Verfügung. Befristet auf das Jahr 2020 ist außerdem die Beschaffung von Content aus Mitteln des DigitalPakts möglich. Derzeit wird von Bund und Ländern an einer weiteren Zusatzvereinbarung zur Finanzierung der Systemadministration gearbeitet. Hier werden in Niedersachsen für die Laufzeit des Digitalpakts weitere rund 47 Mio. Euro zur bereitgestellt.

Das Zusammenspiel von Digitalpakt, Masterplan, Bildungscloud und nutzerfinanzierten digitalen Endgeräten (BYOD) wird die niedersächsischen Schulen in die Lage versetzen, das Lernen im digitalen Wandel für ihre Schülerinnen und Schüler im Zusammenspiel mit der pädagogischen Umsetzung auszugestalten.

Denn eines steht fest: Bei aller Wichtigkeit der technischen Infrastruktur steht der Mensch im Mittelpunkt des Lernens und Lehrens digitalen Wandels! Ganz entscheidend sind dabei die Lehrkräfte, die das Thema in Ihren Unterricht implementieren, sich im Kollegium Gedanken über ein schuleigenes Medienbildungskonzept machen und bereit sind, sich entsprechend zu qualifizieren!

Alle pädagogischen theoretischen Konzepte und Ideen nützen wenig, wenn Lehrerinnen und Lehrer diese nicht durch Ihr Engagement mit Leben füllen.

An dieser Stelle herzlichen Dank an alle Lehrkräfte!

Und weil wir alle nicht genau wissen, wie die digitale Welt von morgen aussieht, besteht die Notwendigkeit, jetzt Schritte zu gehen, um die uns anvertrauten Schülerinnen und Schülern auf das Leben und Lernen im digitalen Wandel vorzubereiten und selbst mitzugestalten.

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